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Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0026
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26

Rudolf Asmus:

Verfasser von Julians Vorlage dürfte daher auch die Zuweisung
der chaldäischen Göttersprüche an Zoroaster1 zurückzuführen sein.
Am deutlichsten kommt das Ergebnis der synkretistischen
Abhandlung über die Einheit der Philosophie zum Ausdruck in
dem Satze 239, 19: πάντα . . . σύμφωνα : P 288. Schon 111 B heißt
es ja: χρή . . . τούς είδότας όμολογεΐν τε άλλήλοις καί μή διαφέρεσΕαι,
und hierzu erklärt die antichristliche Ausführung P 261 ff. (vgl.
0 92; 138 ff.) das συμφωνεΐν für das Kriterium des Wissenden im
allgemeinen und der wahren Philosophen im besonderen. Diese
werden 240, 9 als έρασταί der einen άλήθεια und φιλοσοφία bezw.
244, 26 als Männer bezeichnet, die von dem έρως nach ihr beseelt
seien. Hier ist der P 67 als eine Erscheinungsform des νους νοερός
auftretende und P 61 z. 103 A als der beste συνεργος εις φιλοσοφίαν
bezeichnete έρως gemeint, und Julians Behauptung klingt in den
Worten P 48 wieder: τοΐς . . . έρασταΐς άπασι ταύτόν έστι τέλος. —
239, 20 6 ... ίν Δελφοΐς Εεός : Ο 53. — 239, 24 ο . . . ημείς ποτέ,
τούτο 6 θεός άεί: vgl. Ρ 3; 231. -— 239, 25. Unkenntnis seiner selbst
wäre bei einem Gotte γελοΐον. Denn κομιδή (130 C) . . . ούδέν
είσεται των άλλων, εί'περ εαυτόν άγνοοίη: vgl. 133 Ε; Sch. ζ. 129Α;
Ο 10 = 172 = Phaedr. 229Eff. — 240, 1 πάντα . . . αύτός (sc. 6
9εός) έστιν: vgl. Ρ 104; 203. — 240, 2 (ό Εεος) εν έαυτω . . . έχει
των . . . οντων τάς αιτίας: vgl. Ρ 203. — 240, 5 μένουσαι . . . αίτίαι
τής άειγενεσίας (IV 195, 5; 203, 17; V 213, 21; Jamblichos περί
ψυχής bei Stob. Ecl. I 376, 22 W): vgl. P 22; 30; O 215. — 240, 12
άκραιφνής : P 85; JPr 15,23; JV 14, 13. — 240,14; VII 295,9
οικονομία : 133E; vgl. S. 28 ζ. VII 279, lOff.
Die Einheit der Philosophie zeigt sich vor allem in dem auf
dem ΓΣ gegründeten τέλος τής φιλοσοφίας (240,21; vgl.
244,3; 248, 23; 251,4). Auf den diesem Endziel entsprechenden
Grundsätzen der Kyniker baut sich die ganze Gegenargumentation
des Kaisers auf. Zu der allgemeinen Grundlage des Chalkidiers,
die wohl von 105 D τέλος ausging, gehört auch 253, 2. Denn hier
wird sogar Epikur (fr. 602 U), dessen Abirrung 239, 15 durch
den Lotophagenvergleich angedeutet ist, wegen seiner diätetischen
Genügsamkeit dem Diogenes an die Seite gestellt: P 296, wo το
κατά φύσιν ζήν, das wie bei den Επικούρειοι so auch bei den Στωικοί
für die δλη περί τέλους φιλοσοφία den Ausgangspunkt bildet, dem

1 S. Kroll, De orac. 1; Cumont, Textes I 34, 4.
 
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