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Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0027
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Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos.

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240, 21 clahin bestimmten ομολογουμένως ζην τη φύσει, (s. S. 9) dieser
Schule entspricht. — 240, 26 τέμνειν als Beispiel : 129C.
241, 3—263,8. Nach Erledigung seiner allgemein - philo-
sophischen Vorbemerkung wendet sich Julian im Hauptteil der
sechsten Rede zu der Widerlegung der Vorwürfe, die der Ägypter
gegen Diogenes erhoben hatte. Diesem Zwecke dient seine Dar-
stellung des Kynismus. Auch sie folgt im wesentlichen noch
der jamblichischen Einleitung. Nur darf man in der Vorlage nicht
eine in sich geschlossene Kennzeichnung dieser Lehre als eines
Sondersystems vermuten. Dem widerspräche schon die dargelegte
Theorie von der Einheit der Philosophie. Was der Kaiser bietet,
ist vielmehr eine von ihm zusammengestellte Auswahl von Einzel-
bemerkungen über die Stellung, welche die Kyniker zu den philo-
sophischen Hauptfragen einnahmen. Bei dem Chalkidier hatten
sie, wie sie gerade von dem ,,Alkibiades” angeregt wurden, der
Reihe nach samt ihrer Behandlung in den verschiedenen Philo-
sophenschulen ihre synkretische und synkretistische Erörterung
erfahren.
Die ganz allgemeine Frage nach den μέρη τής φιλοσο-
φίας gibt den Rahmen für die Würdigung der kynischen Philo-
sophie her. Dieses Problem hat unmittelbar die 133 C vorausge-
setzte Einteilung der Seele und mittelbar die Organisation des
Körpers zur Vorbedingung. Dies geht hervor aus der 245, 10;
246, 7 vergleichsweise beigezogenen Aufzählung der σώματος μέρη,
u. a. der πόδες, χεΐρες, τρίχες, όνυχες bis hinab zu den περιττού-
ματα und der diesen allen übergeordneten οφθαλμοί und άκοαί.
Diese beiden vornehmsten Sinne treten im Einklang mit der 238, 6
vorgetragenen Unterscheidung einer θεία μερίς und einer θνη-
τοειδής μοίρα der Seele als die der δύναμις του φρονεΐν (vgl. 106Gff.)
dienenden Werkzeuge auf. Ebenso bespricht aber schon der
Dialog 1Ί6Ε; 128Aff. jene, ehe er 133Cff. zu dem Teile der Seele
übergeht, περί 8 το είδέναι τε καί φρονεΐν έστιν (vgl. VII 280, 2 έξονυχί-
ζειν: vgl. 129D. — 261,22 περιττωμάτων έκκρίσεις; vgl. 236,3:
0 33; 198. — VII 265,6 άκοή — δμμα: 126Β; 132Dff.; 133Β).
Die Philosophie an und für sich hat es selbstverständlich nur mit
diesem letzteren zu tun, der 133C als das κυριώτερον bezw. νοερώ-
τερον bezeichnet wird, und muß alles, was jenem angehört, für
mehr oder weniger überflüssig erklären. Sie selbst ist 246, 8 δι-
μερής. Als θεωρηματική muß sie 246, 16 ff. unter dem Gesichts-
 
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