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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 1. Abhandlung): Zur Buchenfrage: eine sprachgeschichtliche Untersuchung — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37663#0014
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CHRISTIAN BARTHOLOMAE:

Was sich nicht streng beweisen läßt, das für richtig zn halten ist
niemand verpflichtet. Ich konnte mich mit der Hoffnung zufrieden
geben, daß sich die bis jetzt noch unüberwindlichen Schwierig-
keiten vielleicht in der Zukunft werden beheben lassen, sowie mit
der Tatsache, daß die Gleichung —Mz in allen bekannteren
etymologischen Wörterbüchern, die im Lauf des letzten Jahrzehnts
erschienen sind, zustimmende Aufnahme gefunden hat, außer bei
KLUGE, der sie allerdings nicht einmal für würdig hält, erwähnt
zu werden: so bei BERNEKER (Slav.), BoisACQ (Griech.), WALDE
(Lat.), WEiGAAD-HiRT (Deutsch)^).
L Aber ScHRADER begnügt sich nicht damit, die Gleichung
/kpuA — Mz zu verwerfen, weil die Wörter nicht auf der nämlichen
Grundlage beruhen müssen, er bestreitet vielmehr ihre Richtig-
keit, weil die Wörter lautlich nicht vermittelt werden könnten,
er findet, daß ich unmethodisch zu Werk gegangen sei. Gegenüber
diesem Vorwurf kann ich nicht schweigen, wenn ich nicht den
Anschein erwecken will, als fühlte ich mich geschlagen und sähe
mich gezwungen, ScHRADERs Anschauung beizustimmen. In An-
betracht der Wichtigkeit der Sache halte ich es für angezeigt, das
ganze Material vorzulegen und den Versuch zu machen, es im
einzelnen so zu beleuchten, daß auf Grund dessen auch der, dem
die einschlägigen Tatsachen minder geläufig sind, sich selber ein
Urteil zu bilden vermag.

S. Es handelt sich bei der Feststellung der iautlichen Fragen
um drei einzelne Stücke. Kann in den Wörtern /dgM,
deren lautliche Gleichheit ich als feststehend be-
trachte, 1. der Anlautskonsonant mit dem &- von Mz, 3. der In-
lautskonsonant mit dem z von &üz, 3. der Sonant der ersten Silbe
% mit dem ü von Mz auf ursprünglich gleicher Grundlage be-
ruhen oder nicht ?
9. Der Punkt 3 wird auch von ScHRADER nicht bestritten.
Der angebliche Zusammenhang von mit <pctpeh' 'essen' —'
sonst. Ich weiß nicht, wer diese Bedeutung des aind. Verbums er-
funden hat. Die indische Wurzeiseuche, gegen die ich schon seit 30 Jahren
ankämpfe (s. BB. id. 13 No.), sitzt doch ailzutief; s. noch § 9 No., § 30 No. 2.
*) Bei FALK-ToRp (NorwDän.) im Nachtrag wird keine Steilung dazu
genommen.
 
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