CHRISTIAN BARTHOLOMAE:
solcher Schwund sei nur vor w sicher anzunehmen, hat er sich doch
anderswo selber nicht gekehrt : so S.85,wo er die Zusammenstellung
,,lat. 'Traube' = lit. d.i. 'Beere, Kirsche', bietet,
deren Anlautsvokale sich nur auf einem idg. Langdiphthongen mit
n A^ereinigen lassen; s. BRUGMANN Grdr.^7. 204. [Freilich führt sie
ScriRADER mit einem ,,vielleicht" ein. Da er ihr aber vor der
LiDENsehen Gleichung, 1F. 500 (auf die das Zitat FEIST Kultur
191 verweist): lat. — jongr. op, otp'Spierlingsvogelbeere' den
Vorzug gibt, einer Gleichung, die lautlich durchaus unanfechtbar
ist, so will dieses ,vielleicht" nicht viel besagen.] Bei ursprach-
lichen Lautveränderungen sind eben die Ursachen durch den Aus-
gleich der Wirkungserscheinungen gar sehr verwischt. Ich habe
im übrigen den Eindruck, als lege jetzt ScHRADER selber auf den
Vokalunterschied A (/dgMA) —n (Aitz) kein besonderes Gewicht mehr,
wenn schon er noch Sprachvergl.s 2. 176 No. davon spricht, die
Wörter könnten ,,nur bei Anwendung höchst verwickelter etymo-
logischer Kunstgriffe vermittelt" werden. In der Tat zeugen ja
die von OsTHOFF BB. 29. 251 herangezogenen germanischen Wörter:
nisl. AcyAi 'Buchenwald, Buche' (mit ey aus durch i-Umlaut),
mhd. AimAeTz, nhd. A<mcAe/3, nnd. AAAe/t 'in Buchenlauge Avaschen'^)
neben aisl. AüAzWAdgr 'BuchenAvald' mit d aus ö = idg. A durch
LUmlaut), ahd. AnoAAtt—Wörter, die sich hinsichtlich ihrer Vokale
zueinander verhalten Avie ahd. Aon/ zu ahd. Ad/o und zu lett. AAp^,
s. oben — mit atlzu großer Deutlichkeit dafür, daß der alte Buchen-
name einen n-Laut enthalten hat, gleiclrviel ob man das kurd. Adz
dazustellen will oder nicht.
12. Endlich zu Punkt 1, bei dem es sich um die Herkunft des
kurd. A- in Aüz dreht. Ich verstehe nicht recht, Avie mich ScHRADER
so mißverstehen konnte. Daß ein kurd. A im Anlaut eines Worts
außer auf idg. AA- und A- auch auf idg. %- zurückgehen kann, war
mir wirklich nicht unbekannt; so viel Einsicht in die iranischen
Lautverhältnisse hätte mir ScHRADER wohl Zutrauen dürfen, habe
ich mich doch schon mehrfach damit beschäftigt.
13. Entscheidend war jedenfalls für ScHRADER die Tatsache,
daß HouTUM-ScniNDLER a. a. 0. (s. § 3) neben AAz noch ein ZAveites
kurdisches Wort anführt, das mit c anlautet: (Wz. Wir lesen dort
P Daraus entlehnt ital. 'waschen', usw. [Bei FALK-ToRP a. 0. 2.
121 wird das Verhältnis freilich umgedreht.]
solcher Schwund sei nur vor w sicher anzunehmen, hat er sich doch
anderswo selber nicht gekehrt : so S.85,wo er die Zusammenstellung
,,lat. 'Traube' = lit. d.i. 'Beere, Kirsche', bietet,
deren Anlautsvokale sich nur auf einem idg. Langdiphthongen mit
n A^ereinigen lassen; s. BRUGMANN Grdr.^7. 204. [Freilich führt sie
ScriRADER mit einem ,,vielleicht" ein. Da er ihr aber vor der
LiDENsehen Gleichung, 1F. 500 (auf die das Zitat FEIST Kultur
191 verweist): lat. — jongr. op, otp'Spierlingsvogelbeere' den
Vorzug gibt, einer Gleichung, die lautlich durchaus unanfechtbar
ist, so will dieses ,vielleicht" nicht viel besagen.] Bei ursprach-
lichen Lautveränderungen sind eben die Ursachen durch den Aus-
gleich der Wirkungserscheinungen gar sehr verwischt. Ich habe
im übrigen den Eindruck, als lege jetzt ScHRADER selber auf den
Vokalunterschied A (/dgMA) —n (Aitz) kein besonderes Gewicht mehr,
wenn schon er noch Sprachvergl.s 2. 176 No. davon spricht, die
Wörter könnten ,,nur bei Anwendung höchst verwickelter etymo-
logischer Kunstgriffe vermittelt" werden. In der Tat zeugen ja
die von OsTHOFF BB. 29. 251 herangezogenen germanischen Wörter:
nisl. AcyAi 'Buchenwald, Buche' (mit ey aus durch i-Umlaut),
mhd. AimAeTz, nhd. A<mcAe/3, nnd. AAAe/t 'in Buchenlauge Avaschen'^)
neben aisl. AüAzWAdgr 'BuchenAvald' mit d aus ö = idg. A durch
LUmlaut), ahd. AnoAAtt—Wörter, die sich hinsichtlich ihrer Vokale
zueinander verhalten Avie ahd. Aon/ zu ahd. Ad/o und zu lett. AAp^,
s. oben — mit atlzu großer Deutlichkeit dafür, daß der alte Buchen-
name einen n-Laut enthalten hat, gleiclrviel ob man das kurd. Adz
dazustellen will oder nicht.
12. Endlich zu Punkt 1, bei dem es sich um die Herkunft des
kurd. A- in Aüz dreht. Ich verstehe nicht recht, Avie mich ScHRADER
so mißverstehen konnte. Daß ein kurd. A im Anlaut eines Worts
außer auf idg. AA- und A- auch auf idg. %- zurückgehen kann, war
mir wirklich nicht unbekannt; so viel Einsicht in die iranischen
Lautverhältnisse hätte mir ScHRADER wohl Zutrauen dürfen, habe
ich mich doch schon mehrfach damit beschäftigt.
13. Entscheidend war jedenfalls für ScHRADER die Tatsache,
daß HouTUM-ScniNDLER a. a. 0. (s. § 3) neben AAz noch ein ZAveites
kurdisches Wort anführt, das mit c anlautet: (Wz. Wir lesen dort
P Daraus entlehnt ital. 'waschen', usw. [Bei FALK-ToRP a. 0. 2.
121 wird das Verhältnis freilich umgedreht.]