!. Zum osmanischen Präsens auf -yor.*)
§ 1. In den A1SOS VI, 1903, S. 159 —IGO hat KARL FoY über § 1.
die Entstehung des osmanischen Typus eine ausführlich
begründete Theorie aufgesteht, die so viel Bestechendes an sich hat,
daß Aussicht vorhanden ist, daß sie allgemein als richtig angenommen
werde: schon heute wird sie ausdrücklich von MARTIN HARTMANN
(KSz. V, 179, A. 2) und G. BRoc.KELMANN (ZDMG 70, 205; ABAW 1916,
Nr. 5, S. 32, § 50; hier mit gewissen Einschränkungen) als Tatsache
hingenommen. Gegen Foy's Ansichten habe ich sehr schwere Be-
denken zu erheben (vgl. schon Bull, der Brüsseler Akademie 1912, 10
Nr. 6 am Schluß meiner Notiz zu den Türkischen Manichaicis aus
Ghotscho), die ich hier des Näheren darlegen will. Der Einfachheit
halber lege ich dem Leser zunächst Foy's Ausführungen in extenso
vor; ich habe sie in acht Abschnitte zerlegt, um sie bequemer
zitieren zu können, einige Druckfehler stillschweigend verbessert und 15
Sperrungen da vorgenommen, wo sie erwünscht zu sein schienen.
[[.] Da, -y'or stets seinen schweren Vokal bewahrt, auch bei leichten Stämmen
wie in pW/yor, und da ferner die meisten südtürkischen Mundarten kein o
in der letzten Silbe dulden, so ist klar, daß in ein eigenes Wort stecken
muh. Nun linden wir im Osmanischen die alten Schreibungen und 20
sogar welche auf das Verbum jürM- 'gehen' hinweisen. In der Tat
spricht Meninski [dazu die Anmerkung: Meninski: GrammaticaTurcica
p.73: „Sed idem scribere solent multi Docti jj_? 7%)*%?*, ut
immo etiam quasi esset a Praesenti verbi
incedere." In neuerer Zeit hat auch Plato Melioranski an die Etymo- 25
logie aus yihuY- gedacht und den Beifall Houtsma's gefunden. Andere,
wie Friedrich Müller, Ilminskyq, Martin Hartmann, wollen
9 Die Abkürzungen sind die auch sonst von mir gebrauchten. Außerdem
bedeuten: KOsm meine Abhandlung Vom Köktürkischen zum Osmanischen
(ABAW für 1917 Nr. 6); AtüD meine Arbeit Aus türkischen Dialekten 30
(Kelcti Szemle XVIII, Budapest 19)8, SS.7 —28) und BlüW meine Beiträge zur
türkischen Wortforschung (Türän für )9)8, Budapest 1918, SS. 289 — 310)
und ihre Fortsetzungen, die durch ^ bezeichnet sind.
9 FoY wird an IntmsKi's Bemerkung in Mel. asiat. IV 67 gedacht haben, die
voilständig lautet: Das Suhlx ynr, 7/r?r glaube ich aus jjj, dessen <7 jotiert sein 35
dürfte, entstanden; dies wird dadurch bestätigt, daß die das Partie, praes. aus-
drückende Form doppelt gebildet wird: ynro'ühA snabü
itr/q es gibt Stellen (in Briefen), wo man (die Turkmenen) Wörter
seiner angeborenen Sprache bewmhrt.; ?ne?t
(7erw, ich bin ein nach Finderli gehender Mann. 40
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§ 1. In den A1SOS VI, 1903, S. 159 —IGO hat KARL FoY über § 1.
die Entstehung des osmanischen Typus eine ausführlich
begründete Theorie aufgesteht, die so viel Bestechendes an sich hat,
daß Aussicht vorhanden ist, daß sie allgemein als richtig angenommen
werde: schon heute wird sie ausdrücklich von MARTIN HARTMANN
(KSz. V, 179, A. 2) und G. BRoc.KELMANN (ZDMG 70, 205; ABAW 1916,
Nr. 5, S. 32, § 50; hier mit gewissen Einschränkungen) als Tatsache
hingenommen. Gegen Foy's Ansichten habe ich sehr schwere Be-
denken zu erheben (vgl. schon Bull, der Brüsseler Akademie 1912, 10
Nr. 6 am Schluß meiner Notiz zu den Türkischen Manichaicis aus
Ghotscho), die ich hier des Näheren darlegen will. Der Einfachheit
halber lege ich dem Leser zunächst Foy's Ausführungen in extenso
vor; ich habe sie in acht Abschnitte zerlegt, um sie bequemer
zitieren zu können, einige Druckfehler stillschweigend verbessert und 15
Sperrungen da vorgenommen, wo sie erwünscht zu sein schienen.
[[.] Da, -y'or stets seinen schweren Vokal bewahrt, auch bei leichten Stämmen
wie in pW/yor, und da ferner die meisten südtürkischen Mundarten kein o
in der letzten Silbe dulden, so ist klar, daß in ein eigenes Wort stecken
muh. Nun linden wir im Osmanischen die alten Schreibungen und 20
sogar welche auf das Verbum jürM- 'gehen' hinweisen. In der Tat
spricht Meninski [dazu die Anmerkung: Meninski: GrammaticaTurcica
p.73: „Sed idem scribere solent multi Docti jj_? 7%)*%?*, ut
immo etiam quasi esset a Praesenti verbi
incedere." In neuerer Zeit hat auch Plato Melioranski an die Etymo- 25
logie aus yihuY- gedacht und den Beifall Houtsma's gefunden. Andere,
wie Friedrich Müller, Ilminskyq, Martin Hartmann, wollen
9 Die Abkürzungen sind die auch sonst von mir gebrauchten. Außerdem
bedeuten: KOsm meine Abhandlung Vom Köktürkischen zum Osmanischen
(ABAW für 1917 Nr. 6); AtüD meine Arbeit Aus türkischen Dialekten 30
(Kelcti Szemle XVIII, Budapest 19)8, SS.7 —28) und BlüW meine Beiträge zur
türkischen Wortforschung (Türän für )9)8, Budapest 1918, SS. 289 — 310)
und ihre Fortsetzungen, die durch ^ bezeichnet sind.
9 FoY wird an IntmsKi's Bemerkung in Mel. asiat. IV 67 gedacht haben, die
voilständig lautet: Das Suhlx ynr, 7/r?r glaube ich aus jjj, dessen <7 jotiert sein 35
dürfte, entstanden; dies wird dadurch bestätigt, daß die das Partie, praes. aus-
drückende Form doppelt gebildet wird: ynro'ühA snabü
itr/q es gibt Stellen (in Briefen), wo man (die Turkmenen) Wörter
seiner angeborenen Sprache bewmhrt.; ?ne?t
(7erw, ich bin ein nach Finderli gehender Mann. 40
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