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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 14. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 2 — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37676#0007
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Zum sasanidischen Recht. 11.

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ausgehende, S. 11 übersetzte an, aus dem die hier nicht namhaft
gemachten Begriffe zu ergänzen sind.]
Zum Inhalt des Spruchs s. noch in den sachlichen Anmerkungen.
Sprachliche und sachliche Anmerkungen.
1. 'h vor 'Ordal; Eid'. — Zur Bedeutung des vor im
sasanidischen Recht. (S. 7 bis 36.)
Im Awesta entspricht ^voro7^- n., das ich im AirWb. 1365 mit
'Probe, Prüfung, OrdaP bestimmt habe. Diese Bedeutung gilt sicher
für A. 3. 9, wo von einem Gläubigen die Rede ist, der sich dem
'heißen' oder 'Hitzeordal' unterzieht: ^or9vm.voro7AÜ in den mittel-
persischen Büchern wird dafür ^ pomvöTG auch
^orwöüi^ vorU;, oder ^ ^ \ vor ^ gform gebraucht, z. B. PA. 3. 9,
DkM. 733. 16, 733. 20, usw.; und die beiden andern awestischen
Stellen für ^voro/^- stehen dieser Bestimmung jedenfalls nicht ent-
gegen, das sind Yt. 12. 3 und F. 3 c.
Für die Herkunft des Worts geben sie uns alle keinen Anhalt.
Und die mittelpersischen Stellen (s. gleich) ebenso wenig. Sie bleibt
aiso im dunklen. Meine Deutung im AirWb. 1365 ist höchst unsicher.
Die von DARMESTETEn aber, ZA. 3. 227 No. 5 ganz unwahrscheinlich.
Er nimmt ^voroJ^- 'OrdaP gleich Woro7A 'Brust' (= ai. uros-, np. ^
?mr); ^oramö.vorö sei wörtiich 'la poitrine chaude'. Das läßt sich
weder durch die Sanskritübersetzung Apdo?/of7iv^aw 'Pepreuve du
cceur' zu A. 3. 9 noch durch die Bemerkung Sns. 35. 16 f. (SBE. 5.
376) wahrscheinlich machen oder gar beweisen.
Auch das mpB. 'ß vor wird gewöhnlich mit Gottesurteii, Gottes-
gericht, Ordal übersetzt. Wnsv gibt es ganz regelmäßig mit ordeal
wieder, s. SBE. 5, 3<3, 37, 37 im Index unter ordeal. Ich bestreite
nun ganz und gar nicht, daß diese Übersetzung für eine Reihe
von mpB. Stellen durchaus passend und richtig ist. So für die
oben angeführten des Denkart, ferner für DkM. 733. 9, wo von
dem ^ -> vor 7 sor% und dem -tb \ vor 7 (;orvg dem kalten und
dem heißen Für gesprochen wird; man vergleiche dazu die Feuer-
und Wasserprobe bei den Indern (s. JoLLY Recht und Sitte 145,
Nu. 2 und 3) oder aber die beiden Arten der 'Wasserprobe' im
* S. dazu AirWb. 48.
- Zur Lesung mit-M& s. jAw. yuWHü?;??* AirWb. 516 mal BnucMAKN (Air3
^ a. 254, GüNTEirr Reimivortb. 85 f.

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