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Preuschen, Erwin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 15. Abhandlung): Untersuchungen zum Diatessaron Tatians — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37677#0026
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26

Erwin Preuschen:

noch eine Gemeinde gab, die sich für ihre Anfänge auf die Wirk-
samkeit der beiden Apostel berufen konnte, wie es Rom und in
Konkurrenz mit ihm Korinth tat, so war doch das Ansehen der
beiden in der ganzen Kirche unbestritten, und ihr Ruhm über-
strahlte ohne Frage den der andern Apostel weitaus, mochte auch
die Lokaltradition mit besonderer Genugtuung von der Wirksam-
keit des einen oder andern Apostels zu berichten wissen. In-
sofern durfte also die Zurückführung der beiden nichtaposto-
iisehen Evangelien auf Petrus und Paulus in der ganzen Kirche
auf Zustimmung rechnen, da um 150 niemand mehr das Prekäre
der Herleitung eines Evangeliums von Paulus empfand. Denn
für diese Zeit war der Gegensatz zwischen Paulus und den Ur-
aposteln längst vergessen, und die einst, heiß umstrittene Frage,
ob der Mann, der Jesus zu Lebzeiten nicht gekannt und von
solcher Bekanntschaft mit auffallender Geringschätzung ge-
sprochen hatte (2. Kor. 5, 16), ein Recht auf den Apostelnamen
habe, war nur in dem engen Kreis der Judenchristen noch offen
geblieben.54)
Die Schwierigkeit aber, die der Kirche erwachsen mußte,
wenn sie nun statt eines einzigen Evangeliums, wie man es bis
dahin zu gebrauchen gewohnt war, und wie es den Anforderungen
entsprach, nun deren vier erhielt, beseitigte Tatian in glänzender
Weise, indem er die vier Schriften wiederum zu einer einzigen
vereinigte. So hatte die Kirche in vollendeter Weise, was sie
brauchte. Nicht nur ein Evangelium, das sich apostolischen Ur-
sprungs rühmen mochte, sondern vier Evangelien, deren jedes
Niederschlag apostolischen Wissens sein sollte. Und dennoch
'Ρωμαίων τε καί Κορινθίων συνεκεράσατε. καί γάρ άμψω καί εις την ήμετέραν
Κόρινθον ψυτεύσαντες ημάς ομοίως έδίδαΗαν, δμοίως δε καί εις την Ιταλίαν
όμόσε διδά£αντες ((μαρτύρησαν κατά τόν αύτόν καιρόν. Etwas später hebt Irenaus
(III 1, 1 s. o. S. 20, Anm. 40) hervor, daß Petrus und Paulus in Rom gepredigt
und die Kirche begründet hätten, und Tertullian preist de praescr. haer. 36 die
römische Kirche glücklich, cui totam doctrinam apostoli cum sanguine suo pro-
fuderunt: ubi Petrus passioni dominicae adaequatur, ubi Paulus Ioannis exitu
coronatur.
54) Irenaeus I 26, 2: Solo autem eo quod est secundum Matthaeum evan-
gelio utuntur et apostolum Paulum recusant, apostatam eum legis dicentes. Daraus
hat Eusebius (h. e. III 27, 4) gemacht: ουτοι (d. h. Έβιωναϊοι) be του μεν αποστόλου
πάμπαν τάς όπιστολάς άρνητεας ηγούντο είναι δεΐν, αποστάτην άποκαλοΰντες
αύτόν του νόμου, ευαγγελίψ 5έ μόνψ τω καθ’ Εβραίους λεγομένω χρώμενοι, τών
λοιπών σμυ<ρόν εποιοΰντο λόγον. Das ist wichtig zur Beurteilung der Frage
nach dem Hebräerevangehum,
 
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