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Preuschen, Erwin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 15. Abhandlung): Untersuchungen zum Diatessaron Tatians — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37677#0031
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I. Das Diatessaron und seine Bedeutung für die Textkritik der Evangelien. 31

zeichnet, die auch dadurch bewirkt sein könnte, daß die vier
Evangelien in einer Rolle der Reihe nach abgeschrieben worden
wären. Um dieses Mißverständnis abzuwehren, ist das, was der
Arbeit ihr besonderes Gepräge gab, vorausgestellt, und das Werk
eine. συνάφεια τών ευαγγελίων, eine innere Verbindung, Verknüpfung
der Evangelien, genannt. Tatian. hat sich, wie Eusebius ganz
richtig angibt, nicht damit begnügen wollen, in mehr oder weniger
äußerlicher Weise die vier Evangelien zusammenzufügen, sondern
er hat sie derart ineinander gearbeitet, daß in der Tat ein neues,
einheitliches Werk entstand, zu dem jedes der Evangelien bei-
steuerte, und bei dem die Tätigkeit des Verfassers sich fast nur
auf die ‘ungewöhnlich scharfsinnige und geistreiche Verteilung
des Stoffes beschränkte. Resser als durch viele Worte oder um-
ständliche Beschreibungen wird das an einigen Proben deutlich
werden, die so ausgewählt sind, daß sie möglichst zusammen-
hängendere Stücke bieten. Da die Textgeschichte des Diatessaron
hier nicht in Frage steht, ist auch auf sie bei dieser Auswahl
keine Rücksicht genommen. Ferner ist den syrischen Bruch-
stücken vor den armenischen, als den aus einer Afterübersetzung
stammenden, der Vortritt gelassen.03)
1. Aus der Bergpredigt: M 5, 46 = L 6, 32 (Afrahat, hom. II
12 [Wright 35, 1 = Patrol. Syriaca I, 73, 6]), vgl. Diät. arab. 9,
Giasca p. ργ>).
! Und er sprach ferner
zu ihnen: Wenn
ihr den licht, clcr
euch lieht, was
ist euer DanJc?6i) Denn wenn
du den liebst, der dich
liebt, so tun auch die Heiden also.
Wer sie lieht,
I den liehen sie.
M 5, 46 lautet: εάν γάρ άγαπήσητε τούς αγαπώντας υμάς, τίνα
μισθόν εχετε; ούχί και οι τελώναι το αυτό ποιοΰσιν; L 6, 32 f.: και εί
αγαπάτε τούς αγαπώντας υμάς, ποία ύμΐν χάρις εστίν; και γάρ οί
63) Ich bezeichne, wie in der Ausgabe, die Evangelisten in dieser Weise:
M = Matthäus; m = Markus; L = Lukas; J = Johannes.
64) Das kursiv Gedruckte ist L entnommen, das in gerader Antiqua stammt
aus Matthäus.

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