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Preuschen, Erwin; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 15. Abhandlung): Untersuchungen zum Diatessaron Tatians — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37677#0039
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I. Das Diatessaron und seine Bedeutung für die Textkritik der Evangelien. 39

spricht dem zu erwartenden Befund. Hat Tatian seine Arbeit im
Westen unternommen und demnach die dort im Gebrauch befind-
lichen Texte zugrunde gelegt, so wird man umgekehrt in der abend-
ländischen Textüberlieferung auch noch die Spuren dieser Text-
formen zu finden erwarten dürfen. Daß auch Syrer und Armenier
solche Spuren zeigen, kann nicht wundernehmen, da das Evan-
gelium dorthin zuerst in der Gestalt des Diatessaron gekommen ist
und die Übersetzung der getrennten Evangelien infolgedessen mit
Bestandteilen des Diatessaron gesättigt ist. Ob der von dem grie-
chischen Text abweichende Schluß von Afrahat wirklich genau
zitiert ist, steht dahin. Es scheint, daß er vielmehr nach V. 9
geändert ist.
6. Das Gleichnis vom Säemann M 13, 3 ff. = m 4, 3 ff. == L 8,
5 ff. (Ephraem, Op. Arm. II, p. 274); vgl. Diät. arab. 16, Ciascap. T)·

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Siehe, es ging aus ein Säemann
zu säen seinen Samen. Und
beim Säen war welches, das fiel
auf den Weg, wurde zertreten
und die Vogel lasen es auf. Und
es war welches, das fiel auf das
Steinige; als es aufging, verdorrte
es plötzlich, weil es keinen Saft
in seinen Wurzeln hatte. Und es
war welches, das fiel mitten in
die Dornen; es wuchsen die Dornen
und erstickten es. Und es war
welches, das fiel auf gutes Land,
ging auf, wuchs und gab Frucht.

Auch hier, wo wir auf die armenische Überlieferung, die aus
dem Syrischen geflossen ist, angewiesen sind, ist durch Rücküber-
setzung in das Griechische die Textvorlage ohne Schwierigkeit zu
gewinnen und damit auch das von Tatian eingeschlagene Verfahren
genau zu ermitteln. In der Hauptsache ist der Text nach Lukas
gegeben; doch sind auch Einzelheiten aus Matthäus und Markus
berücksichtigt und eingearbeitet. Eine Wiederherstellung des grie-
chischen Textes zeigt das am einfachsten: ibou71) έΗήλθεν ό απείρων
του σπεΐραι [oder σπείρειν] τόν σπόρον αυτού.71) και εν τψ σπείρειν

70) Μ m; bei L fehlt ϊόού.
71) τόν σπόρον αυτοί) nach L,
 
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