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Hausrath, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 2. Abhandlung): Achiqar und Aesop: das Verhältnis der orientalischen zur griechischen Fabeldichtung — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37664#0010
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10

August Hausrath:

der Stele, das zuerst wohl in Platos romantischem Kritias 119c
auftritt, das der ιερά αναγραφή des Enhemeros zugrunde hegt,
der es wie vieles andere aus Hekataios entnommen zu haben
scheint (Diodor II 40. 3), das in den bald danach entstandenen
Φρυγία (ß 299e) wiederholt wird (Reitzenstein, Poimandres
S. 165) und später oft [vgl. auch Boll, Offenbarung Johannis
S. 7 mit Anna. 1], ist für die alexandrinische Entstehungszeit
ebenso charakteristisch wie der Übersetzungskniff, der vor der
alexandrinischen Zeit undenkbar, später gerade in dieser Schwin-
delliteratur stehend wird, ln der orientalischen Überlieferung
des Achikarromans ist das Motiv der Säule nicht vorhanden.“
Dazu kommen noch die sprachlichen Bedenken. „Schief ist
επί πάσιν „hinter allen anderen Gelehrten und επί ξείνης, wenig-
stens auffallend μετά άποόείξεως — Singular eines sächlichen
Abstraktums — und durchschlagend das unklassische έγενήϋην
(die ältesten Beispiele gehören in makedonische Zeit); endlich
επεπλανηοάμην statt έπεπλανήϋψ' ist unerhört.“
Was nun die weitergehende Behauptung des Clemens betrifft,
Demokrit habe Sprüche des Achiqar in seine Sammlung auf-
genommen und mit dem eigenen Autornamen versehen, so be-
zeichnet das Ed. Meyer als „in dieser Form gewiß nicht richtig.“
Aber auch er spricht von gewissen Berührungen, die nicht nur im
Stoff liegen, sondern auf literarische Beziehungen hinweisen,
und verweist daneben auf den in den Demokritsprüchen häufig
vorkommenden parallelismus membrorum. Weiter geht Nau,
der S. 39—41 schlagende Parallelen gefunden zu haben glaubt, die
eine Abhängigkeit Demokrits von Achiqar erweisen sollen.
Zwar hat über diesen Versuch bereits Nöldeke1 geurteilt,
daß er über eine „oberflächliche Ähnlichkeit, wie sie sich gelegent-
lich leicht zwischen zwei Sammlungen solcher Sentenzen zeigt,"
nicht hinausgekommen sei. Da aber selbst Ed. Meyer — frei-
lich ohne Nachweise im einzelnen — von gewissen Berührungen
spricht, erscheint es angebracht, das Material kurz vorzuführen.
Es sind im ganzen 192 Stellen, bei denen Nau freilich alle Ver-
Alexandr. die Bezeichnung eines Tonzylinders zu finden, scheitert schon
an dem Vorgesetzten Artikel.
1 S. 22.
2 Die S. 41 verheißenen Parallelen zu Ach. 11 u. append. 141 fehlen
im Kommentar. Nöldeke berücksichtigt nur die in der Einleitung gegebe-
nen 11 Parallelen.
 
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