Metadaten

Hausrath, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 2. Abhandlung): Achiqar und Aesop: das Verhältnis der orientalischen zur griechischen Fabeldichtung — Heidelberg, 1918

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37664#0021
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Achiqar und Aesop.

21

Weber1, Wagener2, Benfey3, Landsberger4, 0. Keller5,
Reinh. Köhler6, Leveque7, Bedier8, Marchiano9, Ribezzo10
und jetzt wieder Smend als ATrfechter verschiedener Anschauungen
aufgewandt haben, als aussichtslos herausgestellt. H. Olden-
berg, der das für die Parallelen zwischen indischer und griechi-
scher Fabeldichtung schon 1895 festgestellt hatte11, braucht neuer-
dings12 über ein ähnliches, wenn auch viel höheres Problem, das
gegenseitige Verhältnis von Buddhismus und Christentum, die
richtigen Worte: ,,Da ist denn nichts schwieriger als unbeirrt durch
das sanguinische oder mißtrauische eigene wissenschaftliche Tem-
perament die Wahrscheinlichkeiten gerecht abzuwägen. . . Ein
endgültiges Ja oder Nein ist eben oft einfach unerreichbar.“ -
Einleuchtende Schlußfolgerungen ergeben sich nur da, wo über-
raschende Übereinstimmung des Aufbaues im ganzen wie im ein-
zelnen, Verbindung von an und für sich nicht notwendigen oder
nicht naheliegenden Einzelzügen, Verwendung eines eigenartigen
Gedankens an besonderer Stelle und Ähnliches die Entlehnung
ganz unzweifelhaft erscheinen lassen.
Neben diesen literargeschichtlichen Untersuchungen bestehen
aber die Ergebnisse der anthropologischen Forschung — E. B.
Tylors, Andrew Längs, Bastians — sowie die der mythologischen
- IJseners und seiner Schule13 —zu recht. Sie haben das selbstän-
dige Fntstehen gewisser ,,Elementargedanken" auf dem Gebiet
des Mythos in seinen höchsten wie in seinen niederen Stufen -
Märchen, Fabel, Schwank — erwiesen. So steht neben der Des-
1 Indische Studien III (1852).
2 Griechenland und Indien, memoires de l’academie royale. . . de
Belgique XXV (1854).
3 Panschatantra 1859, vgl. auch Kleine Schriften II 160ff.
4 Die Fabeln des Sophos, syrisches Original der Fabeln des Syntipas,
Posen 1859, vgl. Smend S. 95 A. 2.
5 Über die Geschichte der griechischen Fabel, Jahrb. f. Phil., IV Suppl.-
band, 1861.
6 Über die europäischen Volksmärchen. Weimarische Beiträge zur
Literatur und Kunst, Weimar 1865.
7 Fables Esopiques de Babrius, Paris 1890.
8 Les fabliaux, Paris 1893.
9 Origine della favola greca, Trani 1900.
10 Origine delle favole indo-elleniche, Napoli 1901.
11 Literatur des alten Indiens S. 110.
12 Deutsche Rundschau 1917 S. 476.
13 Die Titel im einzelnen bei Thimme, Das Märchen, S. 194ff.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften