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Driesch, Hans [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 3. Abhandlung): Logische Studien über Entwicklung, 1 — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37665#0025
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Logische Studien über Entwicklung.

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tionen aut' Materielles; bei freier Entwicklung ist alle Entwick-
lung ein Werden.
C. a) Bei maschineller Entwicklung^ liegt natürlich alles
insofern für das menschliche Erkenntnisvermögen viel befriedi-
gender, als bei ihr nur Geschehnisse im Raum, aber nicht (not-
wendig anzunehmende!) unanschauliche Geschehnisse ,,in den"
Raum und ,,aus dem" Raum stattfinden. Bei maschineller Ent-
wicklung liegt ja eben eine ,,Maschine", ein physiko-chemisches
System vor, und alles ist wie bei anorganischen Systemen über-
haupt: Äußere und innere temporäre Bedingungen, konstante Be-
dingungen, Ursachen, Wirkungen sind im einzelnen deutlich auf-
zuzeigen; und meist wird man auch die zeitlich zurückliegenden
Ursachen kennen, welche die äußeren und inneren temporären Be-
dingungen, als ,,Gleichgewichte", zum Effekt hatten (vgl. ic, e,
g, h).
Es ist aber logisch wichtig, daß grundsätzlich auch nicht-
maschinelle Entwicklung, wenigstens wenn sie als determiniert gilt,
nach der Schematik der allgemeinen Ursachenlehre aufgefaßt
werden kann.
b) Werden biologische oder soziale Geschehnisse, also Gescheh-
nisse, welche in Strenge in die Lehre vom Entwicklungshaften ge-
hören, im Groben behandelt, wie es für viele Zwecke der Praxis,
auch der wissenschaftlichen, genügt, so läßt sich natürlich das
,,Maschinen"-schema anwenden, und es ist nicht nötig ins letzte
und damit auf das ,,Vital"-schema zu gehen. Als ,,Ursachen"
können hier beliebige Veränderungen als Einheiten gefaßt werden,
mögen sie in sich noch sehr zusammengesetzt sein; und das gleiche
gilt von Wirkungen. Aber freilich: Veränderungen müssen
immer vorliegen, wenn in Strenge von Ursache und von Wirkung
geredet werden soll, also z. B. ,,Sterben", aber nicht Tot-sein,
,,Erziehung ", aber nicht Erzogensein, darf als Wirkung bezw. als
Ursache im strengen Sinne gelten. Alles Zuständliche, alles Statische
sind Bedingungen, die freilich, wenn sie nicht konstante Bedingungen
sind, aus früheren Veränderungen als deren Gleichgewichtsergebnisse
resultiert sind.
* Und natürlich auch bei maschinellen Phasen innerhalb einer nicht-
maschinellen Gesamtentwicklung, wie sie z. B. innerhalb der Ontogenese in
Form ,Normativer Reizwirkungen" (Herbst) Vorkommen.
 
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