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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 6. Abhandlung): Die Consulate der römischen Kaiser — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37668#0005
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Die Consulate der römischen Kaiser.

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das ConsuJat mit Libo an, verlieh es im Jahre 32 dem Aheno-
harbus und SosiuV und nannte sich selbst im Jahre 31 consul ter.
Diese Verschiebung erklärt die falsche Angabe des Dio 48, 35,
daß die Triumvirn die Consulate im Vertrage von Misenum auf
acht Jahre geordnet hätten^. Denn daß diese Bestimmungen
ursprünglich ihr die Jahre 38—35 getroffen waren, zeigen außer
der Nennung des Pompcius, die Schlußworte des Appian, die auf
die Beendigung des Triumvirates anspielen, das im Jahre 33 ablief.
Doch hat Augustus im Jahre 23 sich das Recht Vorbehalten,
das ConsuJat nach eigenem Ermessen zu bekleidend Gebrauch
hat Augustus davon nur in seinem 12. und 13. Consulate ge-
macht, als er seine Söhne Gaius und Lucius in das Staatsleben,
einführted Auch das ist, wenn auch in veränderter Form, für
alle Zeiten maßgebend geblieben.
Diese Kaiserjahre sind schon unter Augustus epochemachend
für die Provinzend Politisch bedeutsam sind auch die Namen
der Männer, die der Princeps zu seinen Amtsgenossen im Con-
sulate wählte.
Es sind für Augustus M. Vipsanius Agrippa, T. Statilius
Taurus (26), M. lunius Silanus (25), C. Norbanus Flaccus (24),
M.Terentius Varro Murena (23), L. Cornelius Sulla (5), M.Plautius
Silvanus (2). Außer den Feldherren, die sich in den Kriegen des
Augustus entscheidende Verdienste erworben hatten, gelangt so
zum Gonsulat Al. lunius Silanus, der noch vor der Kriegserklärung
an Cleopatra von Antonius sich losgesagt hatte. Nur L. Cor-
nelius Sulla ist für uns ein leerer Name. Das Gonsulat des Teren-
tius Varro hat in den Dichtungen jener Zeit unvergängliche Spuren
zurückgelassen. Damals verlor Alaecenas, der an dem Kaiser zum
Verräter geworden war^, für immer seinen politischen Einfluß.
1 Abh. z. röm. Religion 8. 232.
2 Die falsche Verbesserung der echten Überlieferung, die wir bei Appian
lesen, ist Dios eigenstes Werk. DRUMMANs AVrsuch 1^, 315, den AViderspruch
auszugleichen, ist vergeblich. In welchem Grade Dio die Geschichte des
Kaisers Augustus entstellt hat, lehrt uns das Monument von Ancyra.
^ Abh. z. röm. Religion S. 234. Deshalb hat auch Augustus den Cen-
sus kraft der consularischen Gewalt abgehalten, weil er sie immer besaß.
Res gestae, p. 38. 39.
4 MoMMSEK, Res gestae p. 51.
s DESSAU, inscr. sei. 8781 Anm. Auch die Neugestaltung des Kalen-
ders von Paphos knüpft an das 13. Gonsulat an. Abh. z. röm. Religion 8. 234.
" Gesch. d. röm. Kaiser D, 189. Vgl. unten 8. 27.
 
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