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Littmann, Enno [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 8. Abhandlung): Das Malerspiel: ein Schattenspiel aus Aleppo — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37670#0035
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Daskfalerspiel.

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jedoch j77p statt para. Hier hat der Schreiber sich durch das Ar-
menische beeinflussen lassen; denn dort wird der auslautende Diph-
thong aj ("?/) traditionell wie a gesprochen, und ein Wort W"/""
würde heute durchaus ^ara gelesen werden. Ein paarmal ist der
Abkürzungsstrich über f/rs vergessen; so in 69, 70, 101, 102. Eben-
so wird &. 80, 82 und 98 ohne Strich für &*a geschrieben. In
zwei Fällen sind auch andere Wörter abgekürzt; in 103 steht
d%e für da^yye ,,Almute", und in 43 -mraDy für vararayy. Bei dem
letzten dieser A'Vörter ist nur zufällig das dritte a ausgefallen; das
j)u2bhr-Zeichen deutet dann nur an, daß ein Vokal fehlt.
Immerhin ist ein Unterschied zwischen dem altarmenischen
und der Abkürzungsweise unseres Schreibers vorhanden:
jenes setzt im Prinzip nur den erstem und den letzten Buch-
staben des .abgekürzten Wortes, dieser aber schreibt im Prinzip
alle Konsonanten und läßt die Vokale aus. Es ist mir sehr
wahrscheinlich, daß hier das Vorbild semitischer Konsonanten-
schriit mitgewirkt hat. Auch für diese Schreibart finden sich
Vorläufer in den griechischen Inschriften des christlichen Syriens.
In der großen Stadt des christlichen Arabertums Umm ig-Gimäl,
südlich von Bosra im südlichen Syrien, kopierte ich folgende In-
schril'hn AEEOOEABPMplEKclAKOB. d. i. A(o)g(a) o(oi), 6 h(co)q
Aßp(aa)p Kai lo(aa)K Kai laKoß, und XEEYXHEAPN (ßAENHMAE,
d. i. X(pto*r)e, euxn o(ot), dy(iaoo)v, qp(u)A(a)^(o)v ppaq; vgl. Pa&^'ca-
o/' fAe Abu'rersdy/ HrcAaeo^oyyica^ Wrpeddioes A St/ria
dddd—dddd ddd.d, Division III, Section A, Part 3, S. 146
und 147.
Z u s a m m e n s c h r e i b u n g e n.
Bereits v. IvRAELiTZ (S. 39ff.) hat darauf hingewiesen, daß
im Armenisch-Türkischen viele Wörter zusammengeschrieben
werden, die in türkischer Schrift voneinander getrennt sind.
So finden sich auch hier ähnliche Schreibungen: oMy/Ad 5;
AcddMAd 20; 65; scda??2sa&aAda% 68. Andererseits
steht Ad für sich allein in ?7dh??6d Ad 36; Aa^dy/ ?'*? 127; vgl. S. 33.
Das Wort, db* fdä/*, da?', dyrj wird im Türkischen oft mit
dem vorhergehenden Worte zusammengeschrieben, da. es, ebenso
wie das griechische eon(v) oder die Kopula /a (fä usw.) im
Tigre, im Amharischen, keinen eigenen Ton hat. In unserem
Texte steht dies AAWrt meist, für sich; die Vokalharmonie ist
aber natürlich beobachtet. Nur in 107 steht oih'dü'r in einem Worte

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