Metadaten

Littmann, Enno [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 8. Abhandlung): Das Malerspiel: ein Schattenspiel aus Aleppo — Heidelberg, 1918

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37670#0038
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
38

Enno Littmann:

Durch das Aufgeben der velaren Aussprache erklärt sich
ferner der auch sonst bekannte Übergang von 0.77/0-7770^ 5> U7777U-
7720g'; vgl. O7?72aj'o7720^'o7y/,y 23; 24; a7ma;'arc^ 59.
In einem Falle ist 77 vor einem Lippenlaute zu 773 geworden,
wie in so vielen anderen Sprachen. Das persische .2Ö72po7*ö
türkisch meist f072po7*o, ist hier (41) ^0777^0.7*0- geschrieben.

Verdop pelung.
Doppelkonsonanz kommt in folgenden Wörtern vor: cgsc.5 12, 33,
41 (abercgc5 118); 72277307727720' 1; 77M2g02T0 1; ervc/o 2; cw&7e7252;
c,we/57 117; eavc/ 19, 76, 77; 07777720 (häufig), /;/&/c/40, 56; 777/555/
93; 7^7/330 101. Die Schreibung wird hier wohl mit dpi* wirklichen
Aussprache übereinstimmen. Bei cssc5 könnte man an eine Dehnung
des s im Ausrufe (im Affekt) denken. Ich habe z. B. im Munde von
Tigre-Leuten das Wort „viel" hei starker Hervorhebung der
großen Menge sowohl als 59-9^275-5^225 wie als gehört;
bei Türken beobachtete ich in der Schimpfrede die Aussprache
7po-4-po^/p-5/'öpc5. Vgl. auch T7ü*5. AV57Zo/5e4 I, S. 24.

Vokale.
Hier kommt hauptsächlich die Vokalharmonie in Betracht. Es
ist schon verschiedentlich, vor allem von G. JACOB in seinen ersten
Studien über das Vulgärtürkische (ZD71LG, 52, S. 695ff.) darauf
hingewiesen, daß die Vokalharmonie in der Umgangssprache
zuweilen ihre eigenen Wege geht und sich nicht mit den gram-
matischen Regeln deckt. Wir finden daher auch in unserem
Texte manche Abweichungen von der gewöhnlichen Lehre. Eine
Reihe solcher Fälle hat v. IVRAELiTZ S. 23—25 zusammengestellt.
Seine Beobachtungen werden durch unseren Text bestätigt; auf-
fällig ist in letzterem jedoch das starke Schwanken.. So kommt
^0/22270 neben yopog?/ und yopy.s'p727/ vor, &d&/7" neben doMM7'&7777
und (foM%7'hy, 57/7*37 neben 57/7*3/7, o77/67*e neben 072/07*0. Über
das Verhältnis von % zu 7/ und von 7 zu 7/ in den Flexions-
sylben haben v. EnAELiTz, S. 24, G. WEIL in seiner (r7V(7727)?o//5 &7*
G377207273c5-/7/7"4/3c77C72 Sp7Y7C5c, S. 8 und BERGSTRÄSSER in X7LRG,
72, S. 272 f. ausführlicher gesprochen. Ich gebe daher nur einige
neue Beispiele für bekannte Tatsachen und ordne sic nach den
Stammwörtern.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften