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Littmann, Enno [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 8. Abhandlung): Das Malerspiel: ein Schattenspiel aus Aleppo — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37670#0041
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Das Malerspiel.

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behalten; denn wenn in 2 und 127 von dem Armenier
AAn/V^ geschrieben wird, dann hat er auch wohl so gesprochen.
Die merkwürdige Nominalform <NseA* ist bereits oben S. 38
besprochen.
Die Form ej in peA: c? in 67 (für jjgA; e;7) soll nur eine
abgekürzte Aussprache wiedergeben, die jedem, der einmal Türken
hat reden hören, ganz geläufig ist.. Daneben steht in unserem
Text aber auch sofort ^<?A' c/7. Über pcAv vgl. Z/7T/G', 52, S. 721.
Wichtiger sind die Verbalformen ccA'C)a^A30, 38, jTm 47.
ln der erstercn hat sich eine im Osmanisch-Türkischen recht
seifen, gewordene ältere Form für c-eAjea^'A erhalten; MuGiSER
hat in seinen Ta.sAfAaA/oaa/a TarcAuc L/A/T DauAMor
vom Jahre 1612 bei seinen Paradigmen das ^ des negativen un-
bestimmten Präsens noch in allen Formen erhaltet). Statt j'ea
,,esset" erwartet man .yTyra, statt ,,clu mögest essen"
Es ist möglich, daß hier nur ein Versehen des Schreibers vorliegt;
wahrscheinlich aber ist eine kontrahierte Form gemeint, die dann mit
langem c zu sprechen wäre. Letzteres ist sicher der Fall bei Mcre
126 ,,wohin", für Mcnyü und bei usu 106 für nsar/a. Die Formen
ofar 122 für oO/rar nnd r/cDT 136 für sind von dem Schreiber
kaum beabsichtigt, da er sonst oAarar und i/cA07r schreibt; sie sind
wohl durch die Volkssprache beeinflußt, da, wie Dr. RrrrER mir mitteilf,
solche Konlraktionen im azerbeiganischen Türkisch häutig sind.
Zur Syntax.
Während in der literarischen Sprache die Wortstellung des
Türkischen eine durchaus feststehende ist und zwar so, daß
nach unserem Gefühle immer das jeweilig voranstehende Satz-
glied von dem jeweilig folgenden abhängt, herrscht bekanntlich
in der gesprochenen Sprache größere Freiheit. Schon verschie-
dentlich ist. darauf hingewiesen, daß im Sprichwort das Verbum
manchmal vor dem Objekt stehen kann; so hat auch MECiSER
a. a. 0. als Nr. 5 seiner 200 Sprichwörter und Sentenzen LmsTAoa
f/chcr
Beispiele für freiere Wortfolge aus den Reden des V'Ialer-
spiels sind:
aus?/? oüh/A'i 5a ^cAa /p'cAa oAauaö/ AA 5. ..Wie ist
es möglich, daß so lange Zeit kein Verkehr gewesen ist ?" — Hier soll
/üc durch die Stellung am Ende besonders hervorgehoben werden.
 
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