Über das landschaftliche Relief bei den Griechen.
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Karikaturen, es fehlen die Klappertänzer, Fischer und Pygmäen,
die als echt alexandrinisch gelten können104; es fehlen die römisch-
ägyptischen Motive, die wir von den Wänden dritten Stils her
kennen und die zwar nicht ägyptisch sind, aber doch wenigstens
eine Hinneigung zum Ägyptertum beweisen würden105; es fehlen
jene Nillandschaften, welche auf Mosaiken, Malereien und auf den
Campanareliefs so ungemein häufig sind und über deren Herkunft
Abschließendes noch nicht gesagt werden kann106. Ein einziges
Mal, auf dem ,,Alexandreia£Telief107 findet sich ein Beispiel jener
römischen Kunstrichtung, die sich mit ägyptischen Symbolen
schmückt, aber diese hat mit Ägypten nichts zu tun und ist über-
dies nicht hellenistisch108.
Es scheint, als bliebe keine Möglichkeit, Alexandrien be-
stimmenden Einfluß auf das Landschaftsrelief einzuräumen.
Und doch ist es offenbar in der Kleinkunst die alexandrini-
sche gewesen, die das Landschaftsbild vor allem gepflegt hat.
Läßt es sich auch noch nicht mit Sicherheit behaupten, daß die
Schnabelgriffe und alles wras mit ihnen zusammenhängt, früh-
hellenistisch und daß sie alle alexandrinisch sind109, so kann doch
nicht bestritten werden, daß Alexandrien einen sehr bedeuten-
den Anteil an dieser Produktion nahm und daß die Gefäße sicher
in späthellenistischer Zeit in regem Gebrauch waren. Gehören
auch die von Drexel zusammengesetellten Silbergefäße der
Kaiserzeit an110, so ist doch auch ihr alexandrinischer Ursprung
sicher und einheimische alexandrinische Tradition immerhin
wahrscheinlich. Gewiß sind römische Lampen kein einwandfreies
Zeugnis für Bevorzugung der Landschaft in Ägypten, aber es
darf nicht verkannt werden, daß jene großen rechteckigen Lam-
104 Champfleury, La carricature ancienne; Zahn, Amtliche Berichte
aus den kgl. Kunstsammlungen XXXV, 1914, S. 293ff.
105 Alexandrinische Studien S. 22.
106 Zuletzt zusammenfassend Cultrera, Saggi sull’ arte ellenistica e
greco-romana, S. 231 ff.
107 Schreiber, Hellenistische Reliefbilder, Taf. LXXXV1T; Waser,
a. a. O. Taf. II, 1.
108 So auch von Bissing, Der Anteil der ägyptischen Kunst am Kunst-
leben der Völker, S. 70, 89 u. ö.
109 Schreiber, Die alexandrinische Toreutik.
110 Die alexandrinischen Silbergefäße der Kaiserzeit, Bonner Jahrbücher
118, 1909, S. 176ff.
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Karikaturen, es fehlen die Klappertänzer, Fischer und Pygmäen,
die als echt alexandrinisch gelten können104; es fehlen die römisch-
ägyptischen Motive, die wir von den Wänden dritten Stils her
kennen und die zwar nicht ägyptisch sind, aber doch wenigstens
eine Hinneigung zum Ägyptertum beweisen würden105; es fehlen
jene Nillandschaften, welche auf Mosaiken, Malereien und auf den
Campanareliefs so ungemein häufig sind und über deren Herkunft
Abschließendes noch nicht gesagt werden kann106. Ein einziges
Mal, auf dem ,,Alexandreia£Telief107 findet sich ein Beispiel jener
römischen Kunstrichtung, die sich mit ägyptischen Symbolen
schmückt, aber diese hat mit Ägypten nichts zu tun und ist über-
dies nicht hellenistisch108.
Es scheint, als bliebe keine Möglichkeit, Alexandrien be-
stimmenden Einfluß auf das Landschaftsrelief einzuräumen.
Und doch ist es offenbar in der Kleinkunst die alexandrini-
sche gewesen, die das Landschaftsbild vor allem gepflegt hat.
Läßt es sich auch noch nicht mit Sicherheit behaupten, daß die
Schnabelgriffe und alles wras mit ihnen zusammenhängt, früh-
hellenistisch und daß sie alle alexandrinisch sind109, so kann doch
nicht bestritten werden, daß Alexandrien einen sehr bedeuten-
den Anteil an dieser Produktion nahm und daß die Gefäße sicher
in späthellenistischer Zeit in regem Gebrauch waren. Gehören
auch die von Drexel zusammengesetellten Silbergefäße der
Kaiserzeit an110, so ist doch auch ihr alexandrinischer Ursprung
sicher und einheimische alexandrinische Tradition immerhin
wahrscheinlich. Gewiß sind römische Lampen kein einwandfreies
Zeugnis für Bevorzugung der Landschaft in Ägypten, aber es
darf nicht verkannt werden, daß jene großen rechteckigen Lam-
104 Champfleury, La carricature ancienne; Zahn, Amtliche Berichte
aus den kgl. Kunstsammlungen XXXV, 1914, S. 293ff.
105 Alexandrinische Studien S. 22.
106 Zuletzt zusammenfassend Cultrera, Saggi sull’ arte ellenistica e
greco-romana, S. 231 ff.
107 Schreiber, Hellenistische Reliefbilder, Taf. LXXXV1T; Waser,
a. a. O. Taf. II, 1.
108 So auch von Bissing, Der Anteil der ägyptischen Kunst am Kunst-
leben der Völker, S. 70, 89 u. ö.
109 Schreiber, Die alexandrinische Toreutik.
110 Die alexandrinischen Silbergefäße der Kaiserzeit, Bonner Jahrbücher
118, 1909, S. 176ff.