Der kleinere Palast in der Villa des Hadrian bei Tivoli.
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durch Furietti authentisch erfahren, in dem Zimmer 15 (nicht,
wie bisher angenommen wurde; in n. 12) gefunden. Nun zeigen
diese Zimmer einen auffallenden Mangel an Beleuchtung, da die
Ostwand des Gebäudes ganz fensterlos ist, und lichtspendende
Innenhöfe gleichfalls zu fehlen scheinen. Vielleicht am auffallend-
sten- tritt das hervor eben bei dem Zimmer 15: dieses, ein
Rechteck von etwa 4x5 m mit einer Halbrundnische an der
Südseite, hat die Eingangstür nicht, wIWPiranesi (und da-
nach Winnefeld Taf. X) angibt, gegenüber der Nische in
der Längsachse, sondern ist nur zugänglich durch eine Tür in
der Ecke, welche auf einen schmalen Korridor führt. Da
das Zimmer unmöglich durch diese Tür genügend erhellt
werden konnte, wird man an Oberlicht denken müssen: woraus
dann folgt, daß der Palast wenigstens in diesem Teile nicht mehr-
stöckig gewesen sein kann. Sollte das so sorgfältig abgeschlossene
Gemach mit seiner Nische als Badezimmer gedient haben ? —
Die Gemächer welche neben und vor diesem liegen (Plan 14. 16.
17. 18. 19), hatten nach Furietti ,,mosaici di varie pietre“. Hinter
dem Zimmer mit dem Taubenmosaik lag in der gleichen Achse
ein annähernd ebenso großes (Plan 8), dem ein ,,pavimento di
rnosaico fiorato“ zugeschrieben wird: gemeint ist damit das schöne
Mosaik mit Blumen und Fruchtgewinden, welches bei Furietti
tav. V gestochen und jetzt in der vatikanischen Bibliothek auf-
bewahrt ist (Penna III tav. 62, Gusman fig. 324). Das rechts
(westlich) daneben liegende Zimmer (Plan 7) war, wie das Vor-
handensein eines Sockels aus Rosso antico beweist, gleichfalls
elegant ausgestattet; dem kleinen dreieckigen Kabinett auf der
anderen Seite (Plan 9) sowie den davor liegenden Räumen (Plan 10.
11. 12) schreibt Furietti bei: ,,altre stanze eonsimili“, sie scheinen
also ebenfalls Reste schöner ornamentaler Mosaiken enthalten zu
haben. Aus dem Zimmer 7 führt schließlich eine Tür in einen
kleinen dreieckigen Hof (Plan 6), in welchem eine Fontäne sowie
eine in Substruktionen hinabführende Treppe gefunden wurde,
der aber rückwärts und seitwärts keinen weiteren Ausgang hatte.
Der Korridor 22, welcher die ganze Gruppe von Gemächern
nach vorn abschloß, endigte östlich bei einer nach unten
führenden Treppe (21), deren prachtvolles Material von Furi-
etti ausdrücklich hervorgehoben wird: sie hatte Stufen aus
grauem Marmor mit einem Belag aus Al abastro fiorito. Auch
Conti Nt erwähnt sie (n. 26: in angulo erat scala) qua descendebatur
Sitzungsberichte der Heidelb. Akad., phil.-hist. Kl. 1919.. 13. Abh.
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durch Furietti authentisch erfahren, in dem Zimmer 15 (nicht,
wie bisher angenommen wurde; in n. 12) gefunden. Nun zeigen
diese Zimmer einen auffallenden Mangel an Beleuchtung, da die
Ostwand des Gebäudes ganz fensterlos ist, und lichtspendende
Innenhöfe gleichfalls zu fehlen scheinen. Vielleicht am auffallend-
sten- tritt das hervor eben bei dem Zimmer 15: dieses, ein
Rechteck von etwa 4x5 m mit einer Halbrundnische an der
Südseite, hat die Eingangstür nicht, wIWPiranesi (und da-
nach Winnefeld Taf. X) angibt, gegenüber der Nische in
der Längsachse, sondern ist nur zugänglich durch eine Tür in
der Ecke, welche auf einen schmalen Korridor führt. Da
das Zimmer unmöglich durch diese Tür genügend erhellt
werden konnte, wird man an Oberlicht denken müssen: woraus
dann folgt, daß der Palast wenigstens in diesem Teile nicht mehr-
stöckig gewesen sein kann. Sollte das so sorgfältig abgeschlossene
Gemach mit seiner Nische als Badezimmer gedient haben ? —
Die Gemächer welche neben und vor diesem liegen (Plan 14. 16.
17. 18. 19), hatten nach Furietti ,,mosaici di varie pietre“. Hinter
dem Zimmer mit dem Taubenmosaik lag in der gleichen Achse
ein annähernd ebenso großes (Plan 8), dem ein ,,pavimento di
rnosaico fiorato“ zugeschrieben wird: gemeint ist damit das schöne
Mosaik mit Blumen und Fruchtgewinden, welches bei Furietti
tav. V gestochen und jetzt in der vatikanischen Bibliothek auf-
bewahrt ist (Penna III tav. 62, Gusman fig. 324). Das rechts
(westlich) daneben liegende Zimmer (Plan 7) war, wie das Vor-
handensein eines Sockels aus Rosso antico beweist, gleichfalls
elegant ausgestattet; dem kleinen dreieckigen Kabinett auf der
anderen Seite (Plan 9) sowie den davor liegenden Räumen (Plan 10.
11. 12) schreibt Furietti bei: ,,altre stanze eonsimili“, sie scheinen
also ebenfalls Reste schöner ornamentaler Mosaiken enthalten zu
haben. Aus dem Zimmer 7 führt schließlich eine Tür in einen
kleinen dreieckigen Hof (Plan 6), in welchem eine Fontäne sowie
eine in Substruktionen hinabführende Treppe gefunden wurde,
der aber rückwärts und seitwärts keinen weiteren Ausgang hatte.
Der Korridor 22, welcher die ganze Gruppe von Gemächern
nach vorn abschloß, endigte östlich bei einer nach unten
führenden Treppe (21), deren prachtvolles Material von Furi-
etti ausdrücklich hervorgehoben wird: sie hatte Stufen aus
grauem Marmor mit einem Belag aus Al abastro fiorito. Auch
Conti Nt erwähnt sie (n. 26: in angulo erat scala) qua descendebatur
Sitzungsberichte der Heidelb. Akad., phil.-hist. Kl. 1919.. 13. Abh.