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Blo-bzang-rgya-mtsho; Dge-vdun-grub-pa; Grünwedel, Albert [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 14. Abhandlung): Die Tempel von Lhasa: Gedicht des ersten Dalailama, für Pilger bestimmt — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37691#0006
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Albert Grünwedel:

So scheinen also nur die russischen und chinesischen Notizen
über Lhasa, die uns vorliegen, unabhängig von unserem Text zu
sein, aber die ersteren sind, soweit ich sie zurzeit erlangen kann,
äußerst dürftig. Es sind nur ein paar Stellen bei A. Pozdneev,
CKa3ame o xcm^eHh-i b'l Thögtckvio eTpaiiv, C. II. 1897, S. 203, die
mit älterem Material kommentiert sind, und einiges bei G. G. Gy-
bikov, 0 n,eHTpajiBHOMri> TubeiT, C. II. 1903, S. 14. 15.
Ebenso verhältnismäßig wenig bieten die chinesischen Angaben
bei M. Klaproth, Nouveau Journal As., Tome VI, 1830, S. 161 ff.,
vgl. auch Tome IV, und W. Rockhill, Journ. R. As. Soc. 1891,
8,70 —76,263ff.; sowie die älteren Materialien Georgis, die Koppen
II, 334ff. mit denen Ivlaproths verband. Ein tibetischer Bericht
(Sum-pa-kcan-po Ye-se-pal-jor ecl. Chandradäs II, 167—168) nützt
uns auch wenig bezüglich der genaueren Lokalisierung der im
Tempel aufgestellten Objekte.
Das uns vorliegende Gedicht hat die folgende Disposition:
V. 1—4 Einleitung: ein den Göttern lieber Kultort, Lha-sa, wird
von König Sron-btsan-sgam-po begründet, von Tson-k a-pa
vollendet.
V. 5—33 das Werk gedeiht durch den Schutz des chinesischen
Kaisers, des Kumärabhüta-Manjusrl, dessen vor Buddha
musizierende Präexistenz Pancasikha, der Gandharvakönig,
gefeiert wird.
Der Kaiser wird als Pmichtumsgott gepriesen.
V. 34—57 Bekehrung der barbarischen Bevölkerung nach dem alt-
indischen, hier sich rechtfertigenden Grundsatz: danclas cen
na bhavel loke vinasyeyur imäh prajäh. Die inkarnierten
Täräs helfen bei.
V. 58—65 mirakulöser Bau des Tempels oPTul-snan.
V. 66—192 das untere Geschoß.
V. 193 — 213 der Oberstock.
Versuchen wir nun unter Benutzung von A. Waddells Plan
und den beigegebenen Notizen eine Einpassung des in V. 66—192
Gesagten, so ergibt sich das Folgende als leidlich sicher:
A ist die Vorhalle vor dem Haupttor des Tempels, das nach W.
gerichtet ist (Cybikov),
B der große vordere Raum wird durch eine längliche Halle mit
einem zweiten Tor erreicht,
G hier steht der Thron des Dalai Lama,
 
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