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Liebich, Bruno [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 15. Abhandlung): Zur Einführung in die indische einheimische Sprachwissenschaft, 2: Historische Einführung und Dhātupātha — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37692#0034
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3u JBruno Liebich:
selbst unter sich in kenntlichere Ordnung bringt: -u, -tu, -tnü,
-enu, -nu, -anu, -ayu, -yu, -ku, -su, -änu, -tyu, -dliu, -^u, -a^u,
-ru, dann -ägü, -ü; -r, -tr; -i, -thi, -athi usw.
Das Schwanken Yäska’s in bezug auf die Ableitung eines
Wortes von dieser oder jener Wurzel ist im Unadi so gut wie
verschwunden. Während Y. fast stets zwischen zwei, drei oder
noch mehr Wurzeln die Wahl läßt, habe ich untet den rund
750 Regeln des Unädi einen einzigen Fall dieser Art notiert: V, 9
ist das Wort tandula 'Reiskorn’ von vier verschiedenen Wurzeln
abgeleitet.

Saunaka.
36 S., der Verfasser von Aitareya - Aranyaka Buch V und des
Rk-Prätisäkhya, nimmt eine Mittelstellung zwischen Yäska und
Panini ein.
Wir finden bei ihm die Einteilung der Wörter in die gleichen
vier Klassen wTie bei Y. (Rkprät. 699). Auch in bezug auf die
Nipäta ist er nicht über diesen hinausgekommen, versichert viel-
mehr ausdrücklich: es gibt keine Zahl (im Gegensatz zu den vor-
her erwähnten zwanzig Upasarga), welche bestimmt, wieviel Nipäta’s
in der Sprache existieren, und welche entweder in Poesie oder in
Prosa Vorkommen (neyanta ity asti saihkhyehä vänmaye mitäksare
cäpy amitäksare ca ye 708). Da er auch Dhätu und Akhyäta wie
Yäska synonym braucht (701), dürfen wTir annehmen, daß er in
der großen prinzipiellen Streitfrage zwischen Etymologen und
Grammatikern (oben § 30) aufseiten der ersteren stand.
Annäherung an Panini zeigt sich andrerseits in den tech-
nischen Namen. Von den über hundert Termini, die bei ihm
zum erstenmal erscheinen, bezieht sich naturgemäß die Mehrzahl
auf die Phonetik; aber auch die Zahl der grammatischen, bei
Panini wiederkehrenden Namen ist zu groß, um sie hier, wo wir
nur die Behandlung des Verbums verfolgen, aufzuführen. Upajana,
das Y. im Sinne von Panini’s ägama gebraucht, erscheint noch
einmal in dieser Bedeutung, ägama selbst viermal. Vyanjana,
bei Y. VII, 13 im Sinne von Attribut (visesana Pan.), später be-
kanntlich = Konsonant, erscheint hier in dieser letzteren Bedeutung.
Als Gegensatz von pürva cim Wort oder Satz vorhergehend’
verwendet S. nur ganz vereinzelt das von Pan. dafür gebrauchte
para (iparah = i paro yasya 4), gewöhnlich statt dessen uttara,
udava oder pratyaya, das letzte an allen zwölf Stellen seines Vor-
 
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