Metadaten

Weinreich, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 16. Abhandlung): Stiftung und Kultsatzungen eines Privatheiligtums in Philadelpheia in Lydien — Heidelberg, 1919

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37693#0024
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
22

O. Wein reich:

sitz hatte und Hygieia einen eigenen Tempel im Asklepieion besaß.
Auf den lydischen Münzen erscheint des öfteren Hygieia (BMC.
Lydia, Register), wie auch Asklepios und Telesphoros, was z. T.
auf pergamenischem Einfluß beruhen mag.
Den Hauptgrund, die Altarweihung an Hygieia anzunehmen,
erblicke ich in dem Gedankenzusammenhang Plutos-Arete-
Hygieia. Um dies darzulegen, muß ich von der isolierenden
Behandlung der einzelnen Altargottheiten des Dionvsios jetzt
absehen und von den später folgenden Ausführungen einen Teil
vorwegnehmen.
34. Plutos-Arete sind Begriffe, die sich leicht verbinden (vgl.
auch § 30). πλούτω δ’άρετή καί κΰδος οπηδεΐ sagt Hesiod έ. κ. ή. 312;
hier hat άρετή natürlich noch nicht die (philosophische) Bedeutung,
sondern die oben § 30 erwähnte. Simonides Frg. 38 verbindet cd
μεγάλαl τ’άρεταί καί δ πλούτος. Als Mittel άρετή zu bewirken,
wird πλούτος benutzt, Eurip. Frg. 960 N.2: πλούτω δ’άρετάν κατερ-
γάσασΤαι δοκεΐτε; für die blöde Menge ist Reichsein ja an sich
schon eine άρετή: Theognis 699 πλήθει δ’άν&ρώπων άρετή μία γίνε-
ται ήδε, πλουτεΐν (vgl. Stob. 91, V ρ. 734 Hense). Plutos kann
Schlechtigkeit neutralisieren (Theognis 1116f.):
ΙΙλοΰτε, -»θεών κάλλιστε καί ίμεροέστατε πάντων
σύν σοί καί κακός ών γίνεται έσθ-λός άνήρ.
Aber allzuoft stehen sich Reichtum und άρετή entgegengesetzt
gegenüber, ungerecht erworbener Reichtum taugt nicht, wün-
schenswert ist nur der, der sich mit άρετή vereinigen läßt: 6 πλούτος
άνευ9’ άρετάς ούκ άσινής πάροικος (Sappho Frg. 80, vgl. Wilam.
S. 62). Pindar, Ol. 11 58: πλούτος άρεταις δεδαιδαλμένος, vgl.
II 11 πλούτον τε καί χάριν άγων γνησίαις έπ’ άρεταις. (Bei dieser
Verbindung πλ., χ., άρ. mag man daran denken, daß auch Diony-
sios Altäre des Plutos, der Chariten und Arete vereinigt). Pindar
Pyth. VI: ο πλούτος εύρυσΤενής, δταν τις άρετα κεκραμένον καθαρά,
βροτήσιος άνήρ πότμου παραδόντος αύτον άνώγτι πολύφιλον έπέταν. Furi-
pides Frg. 163: άνδρος φίλου δέ χρυσός (πλούτος Stob. V S. 758 Hense)
άμαθίας μέτα άχρηστος, εί μή κάρετήν εχων τύχοι.
Lieber Armut und Frömmigkeit als ungerecht erworbenen
Reichtum: μάλλον άποδέχου δικαίαν πενίαν ή πλούτον άδικον (Isokr. I
38), Theognis 145: βούλεο δ’ εύσεβέων ολίγοις σύν χρήμασιν οίκεΐν ή
πλουτεΐν, άδίκως χρήματα πασσάμενος. Menander, monost. 300: καλώς
πένεσΕαι μάλλον ή πλουτεΐν κακίας = Antiphanes Frg. 258 Κ. Stob. V
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften