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Con'stantin Ritter:
gangspunkt und ihr Vorrücken zu schildern, ferner beim. Zusammen-
treten dieser göttlichen Wesen die Fragen zu beantworten, welche
auf dieselbe Seite zu stehen kommen und welche auf die Gegenseite
und hinter welchen sich die einzelnen zu bestimmten Zeiten ver-
stecken, um so für einander und für uns unsichtbar zu werden
und wieder hervortretend den Leuten, die es nicht berechnen
können, als bedeutungsvolle Zeichen kommender Ereignisse Angst
einzujagen, das dürfte vergebliche Mühe sein1, ohne Anschauung
von Nachbildungen der Vorgänge selbst.“ Die angegebenen Fälle
aber, die hier unterschieden werden, zeigen wie vielfache und
reiche astronomische Beobachtungen in der Akademie Vorlagen,
und sie lassen uns keinen Zweifel darüber, daß bei der gründlichen
Belehrung, die zur Zeit als Platon den Timaios schrieb dort den
Schülern erteilt wurde, zweckmäßig konstruierte Planetarien
als Anschauungsmittel Verwendung gefunden haben.
Auch die einzigartige Bedeutung der Sonne wird im Timaios
wieder hervorgehoben. Er sagt von ihr nicht nur aus, daß sie
durch ihren Umlauf die praktisch wichtigsten Zeitabschnitte be-
zeichne, Tag und Nacht, Monat, Jahr, sondern schreibt ihr auch
die Bestimmung zu, dadurch daß sie den ganzen Himmel erleuchtet,
die Bewegungsverhältnisse der anderen Wandelsterne deutlich
erkennbar zu machen2. Damit ist doch wohl ausgesprochen, daß,
wie die Erde, auch alle Planeten ihr Licht von der Sonne erhalten.
Ob das nun etwa schon die Politeia meinte, wo sie das Mondlicht
als erborgtes Sonnenlicht bezeichnet, oder ob in der Zwischenzeit
Platons Erkenntnis in diesem Punkt sich erweitert hat, das möchte
ich nicht zu entscheiden versuchen. Wir haben übrigens in dem
Festgestellten Anhalt genug zu dem Schlüsse, daß er gerade damals
auf astronomischem Gebiet unverdrossener Arbeit sich hingab.
Und diese Arbeit scheint er auch weiter fortgetrieben zu haben.
Eine Stelle der Nomoi kann ich nicht anders deuten, als daß Platon
mit ihr bezeuge, er habe im hohen Alter erst, von anderen
Gelehrten unterwiesen, seine Ansichten über die B e -
1 40c d χορείας δέ τούτων αύτών καί παραβολάς άλλήλων καί προς τάς
των κύκλων προς εαυτούς έπανακυκλήσεις καί προχωρήσεις εν τε ταΐς ξυνάψεσιν
όποιοι των -9-εών κατ’ άλλήλους γιγνόμενοι καί όσοι καταντικρύ, μεθ-’οΰστινάς τε έπί-
προσθ-εν άλλήλοις ήμϊν τε κατά χρόνους ουστινας έκαστοι κατακαλύπτονται καί πάλιν
άναφαινόμενοι φόβους καί σημεία των μετά παυτα γενησομένων τοΐς <ού>>δυναμένοις
λογίζεσθαι πέμπουσι, τό λέγειν άνευ διόψεως τούτιον αυτών μιμημάτων μάταιος αν
εΐη πόνος.
2 39 b s. oben S. 40 Anm. 1.
Con'stantin Ritter:
gangspunkt und ihr Vorrücken zu schildern, ferner beim. Zusammen-
treten dieser göttlichen Wesen die Fragen zu beantworten, welche
auf dieselbe Seite zu stehen kommen und welche auf die Gegenseite
und hinter welchen sich die einzelnen zu bestimmten Zeiten ver-
stecken, um so für einander und für uns unsichtbar zu werden
und wieder hervortretend den Leuten, die es nicht berechnen
können, als bedeutungsvolle Zeichen kommender Ereignisse Angst
einzujagen, das dürfte vergebliche Mühe sein1, ohne Anschauung
von Nachbildungen der Vorgänge selbst.“ Die angegebenen Fälle
aber, die hier unterschieden werden, zeigen wie vielfache und
reiche astronomische Beobachtungen in der Akademie Vorlagen,
und sie lassen uns keinen Zweifel darüber, daß bei der gründlichen
Belehrung, die zur Zeit als Platon den Timaios schrieb dort den
Schülern erteilt wurde, zweckmäßig konstruierte Planetarien
als Anschauungsmittel Verwendung gefunden haben.
Auch die einzigartige Bedeutung der Sonne wird im Timaios
wieder hervorgehoben. Er sagt von ihr nicht nur aus, daß sie
durch ihren Umlauf die praktisch wichtigsten Zeitabschnitte be-
zeichne, Tag und Nacht, Monat, Jahr, sondern schreibt ihr auch
die Bestimmung zu, dadurch daß sie den ganzen Himmel erleuchtet,
die Bewegungsverhältnisse der anderen Wandelsterne deutlich
erkennbar zu machen2. Damit ist doch wohl ausgesprochen, daß,
wie die Erde, auch alle Planeten ihr Licht von der Sonne erhalten.
Ob das nun etwa schon die Politeia meinte, wo sie das Mondlicht
als erborgtes Sonnenlicht bezeichnet, oder ob in der Zwischenzeit
Platons Erkenntnis in diesem Punkt sich erweitert hat, das möchte
ich nicht zu entscheiden versuchen. Wir haben übrigens in dem
Festgestellten Anhalt genug zu dem Schlüsse, daß er gerade damals
auf astronomischem Gebiet unverdrossener Arbeit sich hingab.
Und diese Arbeit scheint er auch weiter fortgetrieben zu haben.
Eine Stelle der Nomoi kann ich nicht anders deuten, als daß Platon
mit ihr bezeuge, er habe im hohen Alter erst, von anderen
Gelehrten unterwiesen, seine Ansichten über die B e -
1 40c d χορείας δέ τούτων αύτών καί παραβολάς άλλήλων καί προς τάς
των κύκλων προς εαυτούς έπανακυκλήσεις καί προχωρήσεις εν τε ταΐς ξυνάψεσιν
όποιοι των -9-εών κατ’ άλλήλους γιγνόμενοι καί όσοι καταντικρύ, μεθ-’οΰστινάς τε έπί-
προσθ-εν άλλήλοις ήμϊν τε κατά χρόνους ουστινας έκαστοι κατακαλύπτονται καί πάλιν
άναφαινόμενοι φόβους καί σημεία των μετά παυτα γενησομένων τοΐς <ού>>δυναμένοις
λογίζεσθαι πέμπουσι, τό λέγειν άνευ διόψεως τούτιον αυτών μιμημάτων μάταιος αν
εΐη πόνος.
2 39 b s. oben S. 40 Anm. 1.