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Bilabel, Friedrich [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 23. Abhandlung): Opsartytika und Verwandtes, 1 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37700#0012
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12

Friedrich Bilabel:

Bemerkungen zum Text der Vorderseite.
Es werden im Folgenden einige Bemerkungen sprachlicher,
paläographischer und sachlicher Art gegeben, die ein Verständnis
des Textes fördern, die schwierigeren Ergänzungen rechtfertigen
und so die unten gegebene Übersetzung vorbereiten sollen. Nicht
ganz sichere Ergänzungen sind oben nicht eingetragen, um dem
Leser eigene zu erleichtern.
Kolumne Z.
Z. I. Die Worte evioi 5e sind, wie öfter, so zu deuten, daß
uns hier für dasselbe Gericht noch eine weitere Zubereitungsart
gegeben wird. Dies ist auch sonst, z. B. Z. 30, belegbar. Apicios
leitet verschiedene Herstellungsarten mit aliter ein. Die Worte
zeigen, daß uns in Z. 1—5 der Schluß eines Rezeptes vorliegt.
Es sei gleich hier bemerkt, daß der Beginn eines neuen jedes-
mal durch 7 bezeichnet und außerdem das erste Wort um einen
Buchstaben ausgerückt wird. Der Zusammenhang mit der voraus-
gehenden Kolumne ist nicht mit absoluter Sicherheit herzustellen.
Es fehlen etwa vier Buchstaben. Man wird also weniger an die Er-
gänzung [και χρ|ώ nach η 32/33 denken als an einen von [ojurov
abhängigen Dativ, wie etwa [eXaiJuu.
Z. 2. Das Verbum, abhängig von evioi, steht hier wie in den
folgenden Zeilen durchgängig in der 3. Pluralis.
Z. 3. Vor λην ist noch ein oberes Stückchen einer schrägen
Hasta.zu sehen, etwa von K oder Y herrührend. Der letzte Buch-
stabe der Zeile ist eher H als N, was man an sich eher erwarten
•würde.
Z. 4. Am Anfang ist wohl ein [ώς αύ |τως zu ergänzen.
Am Schluß war zweifellos gesagt, daß das Übrige gemacht wird
wie in der ersten Fassung des Rezeptes. Vgl. dazu Z. 19/20. Wir
müssen demnach ergänzen Z. 4 [καί τά ά'λλα], Z. 5 |πο]ιοΰσιν ώς
πρό[καται].
Ζ. 6. λαιμός ιχθύος ist die Bezeichnung des nächsten Gerichtes.
Z. 7. Der Schreiber der Vorderseite gebraucht stets die Kurz-
form κόρι für κορίαννον. Am Schluß mag als weitere Zutat πρ[άσον]
zu ergänzen sein.
Z. 8. άνηθον ist gegen Pape, Hdwbch. von άννησον (vgl.
Z. 9 und 38/39) zu trennen. Schon Herwerden, Lex. Graec. suppl.,
2. Auflage s. v. άννησον weist auf eine diesbezügliche Hippokrates-
 
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