Metadaten

Bilabel, Friedrich [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 23. Abhandlung): Opsartytika und Verwandtes, 1 — Heidelberg, 1920

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37700#0024
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
24

Friedrich Bilabel :

Z. 11. κορι ξηρόν: Koriander wurde häufig auch in frischem
Zustande verwendet, z. B. Apicius 126 coriandrum viride und im
Epainetosrezept Nr. 4 κοριάννψ χλωρψ τε και ξηρψ.
Ζ. 12. φρύσσ[ε]τα[ι]: das erste Sigma ist mit seinem oberen
Ende in das zweite hineingezogen, ohne daß abgesetzt wurde. Da-
durch sieht letzteres einem θ ähnlich. Von dem e ist unten und
oben eine Kleinigkeit zu sehen. Das i muß auf dem hinter dem α
abgesplitterten Stück der Versolage des Papyrus gestanden haben.
Beziehen kann sich Z. 12 doch wohl nur auf κορι ξηρόν.1 Das
Rezept behandelt offenbar die Herstellung einer Tunke.
Z. 13. Von den Buchstaben sind links und in der Mitte nur
die oberen Enden erhalten. Die Abteilung der Worte in der rechten
Zeilenhälfte ist ganz unsicher; die Tinte ist bei diesen Worten sehr
verblaßt. Man hat den Eindruck, daß es sich in dem Wortende
-βανι vielleicht um den Dativ von einem Gefäßnamen handeln könnte.
Bei άλη[ könnte man an αλη[μα] = feines Mehl, aber ebensogut an
άλή[θων] = mahlend (oder eine ähnliche Form) denken.
Kol. ζ: hat unten noch eine Zeile mehr als die anderen.
Z. 25: είμιεψθω kann wohl nur = ήμιέφΤω[ν] sein. Zum
Lautwandel vgl. Mayser 1. c. p. 78.
Übersetzung.
Kol. e. Tue [das Fleisch] in eine große Schüssel, [stelle es
in ] den Ofen. Wenn es halb fertig ist, gieße [die Brühe] ab
und zerschneide das Fleisch. [Dann] tue Ol in einen Kochtopf und
stelle [das Fleisch] wiederum in den Ofen. Wenn es gekocht ist,
dann (tue) Essig mit den vorhergenannten [Gewürzen] (daran).
[Schütte auch] etwas Salz hinzu, wenn du es in ein feuchtes [Gefäß]
umschüttest. Auch legen (manche) das Fleisch in einen mit Löchern
versehenen Pithos und von einem Salzklumpen.damit das
vom Fleische . . . .; und das Übrige (machen sie) ähnlich. Manche
(geben) ein wenig.vor dem Essig [an das] Fleisch.
Kol. ς. Z. 2fg. (Tue) trockenen Kalmus, Eppichsamen, Essig in
einen Mörser, mache auch etwras (Feigen-)Saft und Süßen (sc. Wein)
mit dem Essig2 3 etwas an, lasse (das Gemisch) zwei Stunden lang
stehen.a Dann (gieße) die schöne Brühe in einen Topf, (stelle) die
1 Vgl. Vorderseite Z 26/27; wo u. a. auch von den Korianderkörnern ein
Rö-ten verlangt wird.
2 Der in dem Mörser ist.
3 Es soll offenbar „ziehen“. Ob Kalmus und Eppichsamen zerquetsch
werden, ist nicht ausdrücklich gesagt, doch deutet die θυΐα wohl darauf hin.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften