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Jacobs, Emil [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 24. Abhandlung): Untersuchungen zur Geschichte der Bibliothek im Serai zu Konstantinopel, 1 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37730#0017
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Einleitung.

9

nicht bleiben und kehrte langsam nach Konstantinopel zurück,
wo er nicht vor Mitte September eintraf1 und bis zum 24. Januar
1456 blieb2. Nach der Einnahme von Ainos ging Mehemmed nach
Adrianopel3. Vor der Expedition gegen Serbien (Juni/Juli) wird
er schwerlich noch einmal in Konstantinopel gewesen sein, im
August war er wieder in Adrianopel4. Dann verbrachte er den
Winter 1456/57 zum erstenmal in Konstantinopel5, das Beschnei-
dungsfest seiner Söhne, 1457, wurde zwar in Adrianopel gefeiert,
aber der kommende Winter fand ihn wieder in Konstantinopel,
das nunmehr die eigentliche Residenz wurde und blieb.
Zwei Paläste, wenn man einen Komplex von Gebäuden so
nennen darf, zwei Serai hat Mehemmed II. in Konstantinopel
erbaut.
Vielleicht noch im Jahre der Eroberung selbst, sicher aber
im Sommer 1454 begann Mehemmed den Bau eines Serai in Kon-
stantinopel. Dieses Serai, das Eski Serai, der erste Sitz der türki-
schen Herrscher in Konstantinopel, umfaßte einen großen Komplex
von Gebäuden und bedeckte einen Teil des Areals des einstigen
Forum Theodosii. 1458 war es vollendet. Hammer hat das „Alte
Serai“ noch gesehen, heute ist es völlig verschwunden. Schon
Sultan Sulejman (1519—1566) hatte seinen weitläufigen Umfang
beschränkt und den gewonnenen Boden zum Bau von Moscheen
und Palästen für seine Wesire verwendet, auf einem Teil des ehe-
maligen Grundes des „Alten Serai“ steht heute das 1870 erbaute
Kriegsministerium, das Seraskerat6.
1 Dukas S. 328 f.; das Datum für die Audienz ergibt sich mit Sicherheit
daraus, daß Dukas nach seinem Bericht am 40. Tage nach dem Tode des
Dorino Gattilusio, der am 30. Juni gestorben war, Audienz erhielt. — Vgl.
Ch. Müller zu Kritobulos lib. 1J, S. 106.
2 Dukas S. 335, 7.
3 Dukas S. 335, 9.
1 Dukas S. 337, 17.
5 Kritobulos II, 19, 7, S. 11'6 : /sig-övcx; ap^opivou äcpixveiTai kq to Bu^avTiov.
6 Kritobulos I, 75, 5 S. 101: ’ExX£Y£T0CI' xal ccurbq töv piaov xal
xaXXiaxov X“P0V ttoXsox; kq oixoSoarjv ßaaiXeioiv. — Dukas S. 317, 23:
slaeXD-wv Ss ev tfj ttoXsi xal SiaixsTpyjoap sv piaco auTrp yr;j Trspis^ouoav axaSoa
7} 9j xal TiAsov, sxsXsuas rapioplaai auXljV xal svSov auTolxoSo^aai 7uaXaTta.
— Vgl. Kritobulos II, 1, 2 S. 105. — Sadeddin (Ende 16. Jahrh. der
erste Reichshistoriograph), SaidinoTurco, Chronica dell’origine e progressi della
casa ottomana, tradotta da Vincenzo Bratutti P. II, Madrid 1652, S. 165:
comandö poi, che nel centro della Cittä fabricassero il Palazzo vecchio, chiamato
Eshi Serai; il quäl e cintro d’un grandissimo circuito, e d’’altissime mura, abbrac-
 
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