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Jacobs, Emil [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 24. Abhandlung): Untersuchungen zur Geschichte der Bibliothek im Serai zu Konstantinopel, 1 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37730#0050
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Dominico von Jerusalem.

Diese in den eben behandelten Drucken, den beiden von 1621
und dem von 1639, und in der 1721 erschienenen französischen
Übersetzung überlieferte Redaktion B von Dominicos Relation
ist verfaßt in Rom, für Römer* 1, und hat ihre Form zwischen 1611
(Sommer) und 1621 erhalten. Um 1609, vielleicht erst 1610 ist Do-
minico, wie gesagt, nach Rom zu dauerndem Aufenthalt gegangen.
Wiederholt werden römische Bauten in der Relation zum Ver-
gleich mit konstantinopolitanischen herangezogen: die Wasser-
leitungen, Mauern und Tore von Konstantinopel ähneln denen von
Rom, der Obelisk auf dem Hippodrom ist größer als der von Sixtus V.
auf dem Platz von St. Peter aufgestellten, der Hippodrom ist
zweimal so lang als die Piazza Navona, und die Kuppel der Sophien-
kirche in Konstantinopel ist höher und weiter als die von St. Peter2 3.
Von gewissen Säulen der Hagia Sophia sagt Dominico, sie seien
piü alte delle due prime, poste alla principal porta della nuova fac-
ciata di San Pietro di Romaz. Nun wurde der Grundstein zu
Madernos Fassade am 15. Juli 1608 gelegt; nach dem offiziellen
Bericht Grimaldis war die Fassade — freilich ohne den Statuen-
schmuck — 1612, 21. Juli als fertig zu betrachten4. Aber 1610
VEsclave Agar, et non pas Isaac, wo Dominico S. lOOf. im Texte hat: hanno
falsificata la sacra Scrittura, che dice, che voleva sacrificare il suo unico figliuolo
legittimo, detto Isach, <p essi dicono, che non voleva sacrificare, se non Ismaele
suo figliuolo, quäle era nato d’una Schiava detta Agar ... — Münzen und Maße
werden des öfteren in französische Werte umgesetzt: Dominico S. 2: cinque
aspri . . . che sono cinque bafocchi alla Romana = Nouv. descr. S. 5: cinq
aspres . . ., qui sont cinq sols de France. Dominico S. 5: quattro braccia werden
Nouv. descr. S. 7: quatre brasses, Dominico S. 16 aber werden due braccia
einmal = Nouv. descr. S. 33: douze pieds, während gleich darauf auf den-
selben Seiten doi braccia — deux brasses sind, die Höhen- und Breitenmaße
aber (passo und piede) ebendaselbst weggelassen werden. Miglien werden mit
milles d’Italie wiedergegeben, Dominico S. 2 = Nouv. descr. S. 4, Dominico
S. 28 s= Nouv. descr. S. 57. — Nach Dominico S. 5 schmachtet der Re di
Hiemeno [seit 1587] al. di di hoggi [1611] im Gefängnis der Sieben Türme,
nach der Nouv. descr. S. 10: II y avoit encore enV annee 1660 . . . le Roid’Yemen\
Woher diese — mehr als unwahrscheinliche — Jahresangabe stammt, weiß
ich nicht.
1 Siehe die nächste Anm.; S. 2: bafocchi alla Romana. — S. 16: scudi.
— S. 12: Madonne . . . simile al disegno di quella de Confalone di Roma.
2 S. 2 (Wasserleitungen), S. 13 (Mauern, Tore come e quella di S. Seba-
stiane), S. 14 (Obelisk), S. 15 (Hippodrom), S. 7 (Kuppel der Sophienkirche).
3 S. 7. — Im cod. Berol. (s. u.) lautet der Text: . . . nella principale
porta al moderno[\\ della nuova facciata . . .
4 Orbaan, Der Abbruch Alt-Sankt-Peters 1605 —1615, in: Jahrbuch
derkgl. Preußischen Kunstsammlungen, Bd. 39, Beiheft, Berlin 1919, S. 67,112.
 
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