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Jacobs, Emil [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 24. Abhandlung): Untersuchungen zur Geschichte der Bibliothek im Serai zu Konstantinopel, 1 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37730#0124
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Tavernier und die Bücher im Schatzhaus.

Es wird dann noch die quatrieme Chambre beschrieben, sie ist
fort obseure, et ri'a de jour que ce qu’ellc en reqoit d'une petite lucarne
qui est sur lacourt et qui a trois fort.es grilles Vune sur Vautre. Das
folgende neunte Kapitel handelt vom Tresor Secret, von der quatri-
eme chambre durch u.ne porte garnie de lames et barres de fer getrennt,
ein Gewölbe, zu dem dix ou douze degrez hinabführen, worauf
man wiederum %or einer sicheren niederen Pforte steht, die in den
Schatzraum selbst führt: er wird nur betreten in Gegenwart des
Sultans selbst, wenn neue Schätze dort untergebracht werden
sollen1. —
Das Schatzhaus, dessen Gemächer Tavernier beschreibt, liegt
auf der Nordostseite des dritten Hofes des Serai, es gehört zu den
ältesten Teilen des Serai und reicht wahrscheinlich noch in die
Bautätigkeit Mohammed des Eroberers zurück. Es steht noch heute
(Plan: 15. 16.). ,,lm Hauptgeschoß finden sich vier große Säle, einer
mit vorgebautem Erker. Der nordöstlichste unter diesen zeigt an
der Ecke zwei große, jetzt leider vermauerte Loggien, deren je zwei
Bogen ionische Säulen tragen. Innerhalb einer der Trennungsmauern
führt eine Treppe nach dem Untergeschoß, das in der gewaltigen
Untermauerung des Hauses liegt , . .“. So Gurlitts Befund im
Jahre 19102. — Auf die nachTv vernier dort aufgespeicherten Bücher
wies 1727 Zaid Aga, der Direktor der türkischen Druckerei in
Konstantinopel, den Abbe Bignon, Bibliothekar der Kgl. Biblio-
thek zu Paris hin, wenn er von den Büchern sprach qui commo-
rantur ab aevo in aerario mei augustissimi Imperatoris, Constan-
tinopoli3, und Ismael Bei, dotto Turco, erzählte zwischen 1781
und 1786 dem Abbate Toderini che infinitä di libri Greci, Latini,
e d’altre lingue esistevano . . . nel tesoro4. Von dorther wurde für
Gonstantin Tischendorf 1859 „eine Kiste mit Manuscripten ge-
bracht und geöffnet“, in der er am 19. September des Krito-
bulos’ Geschichte Sultans Mehemmed II. entdeckte5. Von hier
stammt die Handschrift mit der Zeichnung der Reiterstatue Ju-
1 ed. pr. S. 148f. = ed. 1679 S. 477f.
2 Die Baukunst Konstantinopels, Textbd., Berlin 1912, S. 46a, 94f..
Abb. 203-205. - Taf. LXVIII 12e.
3 Omont: Missions archeologiques francaises en Orient, P. I, Paris 1902,
S. 399.
4 Toderini; Letteratura turchesca, T. 2, Venedig 1787, S. 45f.
5 Tischendorf, Die Serailsbibliothek und Kritoboulos, in; (Augsburger)
Allgemeine Zeitung, Beilage Nr. 181, 2. VI. 1872, S. 2769f. Er sah die Kiste
 
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