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Wilhelm Spiegelberg.
seinen Statthalter.1 Aber später ist dieser Titel so erweitert und
Verus (Lepsius: Königsbuch Nr. 747) wurde.1 2
Die lautliche Entwicklung aus pl-wr-'l denke ich mir etwa so.
Aus Pe-wer-l 4°l ist durch Metathese des Hilfsvokals P’wro geworden,
wie neben ΘΟγβλΟ ein ΤΟγλΟ (d. h. Piclö tido)3 steht oder
sich sehw6r- zu esliuor =4 entwickelt hat.5 Unbetontes Up-ist dann
zu dem Vokal oy geworden, vor dem, da er nicht betont war, der
bohair. Artikel nicht aspiriert worden ist, wie ΠΟγρίΤ (purü) hier
Hüter’ (Gen. 4 a) lehrt.
Ich glaube also, wir müssen wieder zu der alten Erklärung
von Steen zurückkehren,0 nur mit der Abweichung, daß wir Π6ρο
nicht als Variante von ΠΟγρΟ betrachten dürfen. Denn die sahi-
dische Form geht zweifellos auf das alte IV-A ‘großes Haus' zurück,
das auch der Vater unseres Pharao ist.7
Auffallend ist zunächst, daß die Form, welche sich in dem unter-
ägyptischen Dialekt als oypo erhalten hat, weder von den Assyrern
noch von den Hebräern übernommen worden ist, die mit Unter-
ägypten zunächst in Beziehung waren, und deren Pirlu und
auf Pr-Ί zurückweisen. Aber zu der Zeit dieser Entlehnung be-
zeichnete der Vorläufer von oypo wr-’l noch nicht den Begriff
König wie das Prototyp von Πβρο, Pr-A, das damals der verbrei-
tetste volkstümliche Name des ägyptischen Herrscher8 und infolge-
dessen der gegebene für die Entlehnung war.
H
1 So heißt Ptolemaios I. Soter als Satrap
'Großfürst in
©
Ägypten’ (Urk. II 13). Siehe dazu Wilcken: Ä. Z. 35 (1897), S. 73, 81.
2 Siehe Stern: Kopt. Gram., S. 92 .Anm.
3 Kausativum von oycDAG 'fruchtbar sein’ Stern: K Gr., § 328, S. 157.
4 Sethe: Verbum I, § 55.
5 So ist aus oyepHTe (> we'rH'j) im Achmimisehen und bisweilen auch
in älteren sahidischen Texten oypnTG geworden. Siehe Rösch: Vorbemerkungen
zu einer Gram, der achmim. Mundart, § 70.
6 Nachträglich sehe ich, daß auch Erman in seinem ägyptischen Glossar
| = oypo gesetzt hat.
7 Siehe dazu Ä. Z. 53, S. 130.
8 Siehe Griffith: P. S. B. A. 23 (1901), S. 72 ff.
Wilhelm Spiegelberg.
seinen Statthalter.1 Aber später ist dieser Titel so erweitert und
Verus (Lepsius: Königsbuch Nr. 747) wurde.1 2
Die lautliche Entwicklung aus pl-wr-'l denke ich mir etwa so.
Aus Pe-wer-l 4°l ist durch Metathese des Hilfsvokals P’wro geworden,
wie neben ΘΟγβλΟ ein ΤΟγλΟ (d. h. Piclö tido)3 steht oder
sich sehw6r- zu esliuor =4 entwickelt hat.5 Unbetontes Up-ist dann
zu dem Vokal oy geworden, vor dem, da er nicht betont war, der
bohair. Artikel nicht aspiriert worden ist, wie ΠΟγρίΤ (purü) hier
Hüter’ (Gen. 4 a) lehrt.
Ich glaube also, wir müssen wieder zu der alten Erklärung
von Steen zurückkehren,0 nur mit der Abweichung, daß wir Π6ρο
nicht als Variante von ΠΟγρΟ betrachten dürfen. Denn die sahi-
dische Form geht zweifellos auf das alte IV-A ‘großes Haus' zurück,
das auch der Vater unseres Pharao ist.7
Auffallend ist zunächst, daß die Form, welche sich in dem unter-
ägyptischen Dialekt als oypo erhalten hat, weder von den Assyrern
noch von den Hebräern übernommen worden ist, die mit Unter-
ägypten zunächst in Beziehung waren, und deren Pirlu und
auf Pr-Ί zurückweisen. Aber zu der Zeit dieser Entlehnung be-
zeichnete der Vorläufer von oypo wr-’l noch nicht den Begriff
König wie das Prototyp von Πβρο, Pr-A, das damals der verbrei-
tetste volkstümliche Name des ägyptischen Herrscher8 und infolge-
dessen der gegebene für die Entlehnung war.
H
1 So heißt Ptolemaios I. Soter als Satrap
'Großfürst in
©
Ägypten’ (Urk. II 13). Siehe dazu Wilcken: Ä. Z. 35 (1897), S. 73, 81.
2 Siehe Stern: Kopt. Gram., S. 92 .Anm.
3 Kausativum von oycDAG 'fruchtbar sein’ Stern: K Gr., § 328, S. 157.
4 Sethe: Verbum I, § 55.
5 So ist aus oyepHTe (> we'rH'j) im Achmimisehen und bisweilen auch
in älteren sahidischen Texten oypnTG geworden. Siehe Rösch: Vorbemerkungen
zu einer Gram, der achmim. Mundart, § 70.
6 Nachträglich sehe ich, daß auch Erman in seinem ägyptischen Glossar
| = oypo gesetzt hat.
7 Siehe dazu Ä. Z. 53, S. 130.
8 Siehe Griffith: P. S. B. A. 23 (1901), S. 72 ff.