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Ehrismann, Gustav; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 8. Abhandlung): Studien über Rudolf von Ems: Beiträge zur Geschichte d. Rhetorik u. Ethik im Mittelalter — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37685#0007
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Studien über Rudolf von Ems.

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ähnlich wie Alanus, lehrt Ekkehard IV in seinem kurzen Abriß
De lege dictamen ornandi (Z. f. d. A. 14, 33f., s. auch S. 13—21 ff.,
ferner S. 62—69, vgl. Norden S.873f.) und etwas eingehender
Marbodus, De ornamentis verborum (Migne 171, 1687 — 1692,
s. auch Norden S. 876, Wilh. Meyer, Ges. Schriften 1, 80) und aus-
führlich der englische Kleriker Galfrid von Vinesauf (de Vino
salvo, um 1200) in seiner poetria nova (Polycarp Leyser, Idistoria
poetarum et poematum medii aevi 1721, S. 861—978), Eberhard
von Bethune im Laborintus, um 1212 (ebenda S. 796—854),
Alexander De Villa Dei in seinem Doctrinale, a. 1200 (ed. Reich-
ling V. 2361 ff.); Vincentius Bellovacensis hat in seine große
Encyclopädie, das Speculum doctrinale, ein Kapitel De logica et
rhetorica et poetica (Buch IV) eingelegt. Thomasin berührt in seinem
Abschnitt über die Künste auch die Rhetorik 8924f. 9007—9012.
9037—9042; den Marner s. oben S. 3; Heinrich v. Mügeln be-
schreibt in seiner Wissenschafts-Allegorie „Der meide Kranz“ (für
Karl IV abgefaßt) die Rhetorica und ihre Farben (Willy Jahr,
Diss., Leipzig 1908, S; 105). Um 1280 stellte Hugo von Trimberg
einen literaturgeschichtlichen Abriß in lateinischen Vaganten-
versen zusammen, das Registrum multorum auctorum (ed. J.
Huemer, Wiener S.-Ber. 116, 1888, S. 146—190). Ein vorzüg-
liches Lehrbuch für Predigt und geistliche Rhetorik, beruhend auf
der Praxis der späteren Jahrhunderte des Mittelalters, ist das
Manuale curatorum von Surgant, Basel 1502, in dem in Liber 1
Consid. XVI eine umfassende Zusammenstellung der rhetorischen
Figuren gegeben ist, welches Gebiet für die sprachlichen Unter-
suchungen über mhd. Stilistik besonders in Betracht kommt. —
Ein eigener Zweig der Stillehre sind die Vorschriften für Abfassung
von Urkunden und Briefen, vgl. Rockinger, Briefsteller und
Formelbücher des eilften bis vierzehnten Jahrhunderts (Quellen
und Erörterungen zur bayrischen und deutschen Geschichte,
Bd. 9 u. 10, München 1863); Georg Steinhausen, Geschichte
des deutschen Briefes, bes. 1, 39ff.; Johannes Müller, Quellen-
schriften und Geschichte des deutschsprachl. Unterrichts, S. 357ff.;
Joachimsohn, Aus der Vorgeschichte des Formulare und Deutsch
Rhetorica, Z. f. d. A. 37, 24 — 121; über Transmundus und weitere
Literatur zu den Formelbüchern s. C. Kraus, D. Gedichte des
XII. Jhd.s, S. 200ff.; über Johann von Neumarkt und den
Kanzleistil in den Anfängen der Renaissance s. Burdach, Centralbl.
f. Bibliothekswesen 8, 433 ff.
 
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