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Ehrismann, Gustav; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 8. Abhandlung): Studien über Rudolf von Ems: Beiträge zur Geschichte d. Rhetorik u. Ethik im Mittelalter — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37685#0052
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52

Gustav Ehrismann:

4. 2, 29—3, 2. Nachdem Gott als Schöpfer dargestellt ist,
wird er in seinem Verhältnis zum einzelnen Menschen erörtert: er
ist allwissend, er kennt unsere geheimsten Gedanken.
III. 3, 3 — 13 Der Sohn. Nach ihm hat die Christenheit ihren
Namen (vgl. Wolframs Willeh. daz ich din genanne bin 1, 26,
da bist Krist, so bin ich Kristen 1, 28; Erlösungstod, Wunder der
Magdgeburt. Die Trinität hat in der Weisheit (d. i. der Sohn)
dem Menschen die vernünftige Seele verliehen (die dritte der drei
Formen des Seelenlebens seit Aristoteles, nach der Reihenfolge
anima vegetabilis [vegetativa], sensibilis [sensitiva], rationalis)1.
IV. 3, 14—28 Der heilige Geist. Er verleiht uns höheres
geistiges und körperliches Leben, die sieben Gaben.

b) 3, 29—4, 24 Dank- und Bittgebet: Dank für die Verleihung
des christlichen Glaubens zum Verständnis der göttlichen Gnade,
für die Erlösung von der ewigen Verdammnis (3, 29—4, 2); Bitte
um Verleihung des heiligen Geistes als Beistand beim Dichten,
Bescheidenheit 4, 3 — 10, kurze Inhaltsangabe des Gedichts
4, 11 — 17, die gleiche Bitte um Beihilfe an Christus und Gott
4, 18-4, 24.
B. Weltlicher Teil 4, 25—-5,24.
a) 4, 25—32 Quelle, b) 4,33—5,3 Zweck (Belehrung),
c) 5, 4—9 Der Vermittler der Quelle, d) 5, 10 — 13 Demutsbezeu-
gung (des Dichters bisherige Werke), e) 5, 14—21 Zweck (zu
Trost und Besserung, Bitte an den Leser um Einschluß in sein
Gebet), f) 5, 22—24 Versicherung der Wahrheit.
Mit dem Prolog steht der Epilog (402, 9—406, 12) in Wechsel-
beziehung, Anfang und Ende des ganzen Gedichtes bildet der
gleiche Vers, Alpha et 0, künec Säbäöt, Gott als der Allumfasser.
Das Nachwort ist großenteils eine ausführlichere Wiederholung des
im Eingang Vorgetragenen: 402, 9—36 Quelle; 402, 37—403, 9
Prüfung durch die Mönche von Kappel, Zweck; 403, 10—22
Zweck (bessern); 403, 23—404, 4 Wahrheitsbezeugung; 404,
5 — 28 Gehalt, zuerst negativ, dann positiv ausgedrückt
(Kampf gegen die Welt). Wendung an das Publikum und
1 Das „dreifältige“ Leben, g. Gerh. 389—408: die vegetabilische Seele
391 — 396, die sensitive 397—402, die rationale 403—408.
 
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