Studien über Rudolf von Ems.
87
9881 f.; arbeiten üf wän Alex. Prol. zu B. I 38, Willeh. Prol. III
5652; die beiden letzteren Ausdrücke sind vereinigt im Epilog
zum Barlaam 403, 15 f.: üf die gedinge und üf den wän diz msere
ich sus getihtet hän. In der Weltchronik kehrt bei der Widmung
an Kaiser Konrad das formelhafte arbeiten wieder: durch den ich
an diz büch noch min erbeit mit getihte han geleit (fast wörtlich -
Willeh. 5601 f.) 21656—21658, das ich Gote und im gerbeite mich
mit disim getihte also 21733—21735.
Die angeführten Wiederholungen in den Stellen mit dem
Schlagwort arbeit geben keinen wesentlichen Aufschluß über die
Zeitfolge der beiden Werke, nirgends ist mit Sicherheit zu erkennen,
welches aus dem andern geschöpft hat. Immerhin deuten einige
Fälle auf den Vorausgang des Alexander: die Bedensart den sin
arbeiten 30f. geht unmittelbar aus der vorhergehenden Einleitung
1—28 hervor, da hier der sin einen Hauptbegriff bildet; ebenso
ist 20641 ff. in der Hoffnung auf die sselde arbeiten eine unmittel-
bare Fortsetzung der vorhergehenden Betrachtungen über das
Glück. Dagegen stehen die entsprechenden Verse des Willehalm,
2322f. [die sinne arbeiten) und 128 (Üf der sseiden bejac) sowie 9878f.
(Da von dir lihte wirt beschert Ere, sxlde, werdekeit) in keinem ähn-
lichen Zusammenhang mit dem Vorhergehenden.
Betrachten wir nun die Wiederholungen innerhalb des Zu-
sammenhangs der einzelnen Prologe.
Der I. Alexanderprolog und der I. Willehalmprolog.
Der erste Prolog des Willehalm entspricht dem des Alexander
im Schema des Inhalts und in Einzelheiten in folgender Weise:
edelez herze Wh. 2 = Al. 34; florieren Wh. 7 = Al. 25; der weite pris
Wh. 9 = Al. 45 (Wh. 40-68, vgl. Tristan 55ff. 218ff.). - Wh.
69—84 (die Hauptpersonen) = Al. 41—56 (der Lebenslauf des
Helden), darin Einzelheiten: Von gebürte wseren Wh. 711, von
gebürte was Wh. 77 = Al. 105 (vgl. 57); besonders stark sind die
Übereinstimmungen in Wh. 74—82 und Al. 41—50: und wil iu
bescheiden wie Wh. 74 = Al. 41, Der stolze degen Wh. 75 = Al. 83,
geborn: erkorn Wh. 75f. = Al. 47 f., starp : erwarp Wh. 79f., vgl.
1 Wh. 70 ist zu lesen von den, zu beziehen auf der sselden Wunsches
kint 69, d. i. Willehalm und Amelie.
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9881 f.; arbeiten üf wän Alex. Prol. zu B. I 38, Willeh. Prol. III
5652; die beiden letzteren Ausdrücke sind vereinigt im Epilog
zum Barlaam 403, 15 f.: üf die gedinge und üf den wän diz msere
ich sus getihtet hän. In der Weltchronik kehrt bei der Widmung
an Kaiser Konrad das formelhafte arbeiten wieder: durch den ich
an diz büch noch min erbeit mit getihte han geleit (fast wörtlich -
Willeh. 5601 f.) 21656—21658, das ich Gote und im gerbeite mich
mit disim getihte also 21733—21735.
Die angeführten Wiederholungen in den Stellen mit dem
Schlagwort arbeit geben keinen wesentlichen Aufschluß über die
Zeitfolge der beiden Werke, nirgends ist mit Sicherheit zu erkennen,
welches aus dem andern geschöpft hat. Immerhin deuten einige
Fälle auf den Vorausgang des Alexander: die Bedensart den sin
arbeiten 30f. geht unmittelbar aus der vorhergehenden Einleitung
1—28 hervor, da hier der sin einen Hauptbegriff bildet; ebenso
ist 20641 ff. in der Hoffnung auf die sselde arbeiten eine unmittel-
bare Fortsetzung der vorhergehenden Betrachtungen über das
Glück. Dagegen stehen die entsprechenden Verse des Willehalm,
2322f. [die sinne arbeiten) und 128 (Üf der sseiden bejac) sowie 9878f.
(Da von dir lihte wirt beschert Ere, sxlde, werdekeit) in keinem ähn-
lichen Zusammenhang mit dem Vorhergehenden.
Betrachten wir nun die Wiederholungen innerhalb des Zu-
sammenhangs der einzelnen Prologe.
Der I. Alexanderprolog und der I. Willehalmprolog.
Der erste Prolog des Willehalm entspricht dem des Alexander
im Schema des Inhalts und in Einzelheiten in folgender Weise:
edelez herze Wh. 2 = Al. 34; florieren Wh. 7 = Al. 25; der weite pris
Wh. 9 = Al. 45 (Wh. 40-68, vgl. Tristan 55ff. 218ff.). - Wh.
69—84 (die Hauptpersonen) = Al. 41—56 (der Lebenslauf des
Helden), darin Einzelheiten: Von gebürte wseren Wh. 711, von
gebürte was Wh. 77 = Al. 105 (vgl. 57); besonders stark sind die
Übereinstimmungen in Wh. 74—82 und Al. 41—50: und wil iu
bescheiden wie Wh. 74 = Al. 41, Der stolze degen Wh. 75 = Al. 83,
geborn: erkorn Wh. 75f. = Al. 47 f., starp : erwarp Wh. 79f., vgl.
1 Wh. 70 ist zu lesen von den, zu beziehen auf der sselden Wunsches
kint 69, d. i. Willehalm und Amelie.