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Ehrismann, Gustav; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 8. Abhandlung): Studien über Rudolf von Ems: Beiträge zur Geschichte d. Rhetorik u. Ethik im Mittelalter — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37685#0088
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Gustav Ehrismann:

erwarp : verdarp Al. 45 f. (Wh. 2213), sin höhiu manheit: werdekeit
erstreit Wh. 81 f. (2181 f.) = hcehestiu werdekeit : werdekeit erstreit
Al. 49 (3203). - Wh. 85-88 vgl. Al. 67-82 (Quelle des Gedich-
tes). — Wh. 89 — 123 vgl. Al. 91—102 (Empfehlung des Gedichtes
wegen seines vielseitigen Inhalts, vgl. Tristan 71 ff. 174ff. und
Wh. 9750—9755); darin einzelnes: der Eingang Künd ich Wh. 89
= Kan ich Al. 91, Ze wisem ende bringen : Von hovelichen dingen
Wh. 97 f. = voilebringen : mit sinneclichen dingen Al. 91 f. — Wh.
124—130 = Al. 29—34. — Die Wendung an die Hörer, womit der
Willehalm beginnt, 1—39, ist im Alexander in den letzten Prolog
verlegt 20641—20664, es entsprechen sich Wh. 1 — 16, die wohl-
wollenden Hörer, = Al. 20641—20650, und Wh. 17—39, die übel-
wollenden Kritiker, = Al. 20651—20664, dabei im einzelnen: Daz
er geruochte gän hin dan Wh. 21 = er ge da von Al. 20661 (vgl.
Ulrichs Lanzelet 22); Swaz ungerne hceret ein man Wh. 22 = und
erz niht gerne hcere Al. 20657.
Direkt aus dem Tristan entlehnt ist die Darstellung der Minne-
empfindungen Wh. 40—68, auch wörtlich: Süezez sür und liebez leit
Wh. 47 = Tristan 60 (schon im Barl. 130, 16). Desgleichen stammt
der Vers Wh. 72 Des wil ich iu bemseren aus dem Tristan: ich wil
in wol bemseren 125 (bemseren als Synonym zu bescheiden Wh. 74).
Im Grunde sind beide Eingangsprologe, der des Alexander und
der des Willehalm, Nachahmungen der Einleitung zu Gotfrids
Tristan, denn diesem sind beiderseitig die Motive entnommen,
wenn sie auch sehr stark umgestaltet sind. Es entsprechen sich
der I. Prolog des Willehalm und Gotfrid folgendermaßen: Wh. 1
bis 39, die Kritiker (Publikum), = Tristan 1—44; Wh. 40—68, die
Minne, = Trist. 55 ff. 218 ff.; Wh. 69—84, die beiden Haupt-
personen des Gedichtes, = Trist. 125 — 130; Wh. 85—88, die Quelle,
= Trist. 155 (131) —166; Wh. 89 —123, die Empfehlung des Ge-
dichtes, = Trist. 71 ff. 174ff.; Wh. 124 —130, subjektiver Zweck
der Arbeit, = Trist. 45 ff. Die nämlichen gegenseitigen Beziehungen
haben die Eingänge des Alexander und des Tristan und zwar in
der gleichen Reihenfolge: die Strophen Ah 1—28 sind schon formal
Nachahmungen der Tristan-Strophen V 1—44, inhaltlich eine
Variierung des Motivs ,,Dichter und Publikum“, (die für die Ein-
leitungsstrophen des Tristan charakteristischen Wortspiele mit guot
hat Rudolf schon im g. Gerhard, Prolog 1 ff. und Epilog 6869 ff.,
nachgeahmt); sselde, Gunst derEdeln, ist notwendig zur Entfaltung
der Kunst: am nächsten berühren sich die Gedanken von Al. 25—28
 
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