Zum sog. Gnomon des Idios Logos.
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geführt und Nero dann auf ein Viertel ermäßigt hatte.1 Der Text
spricht ihnen die volle Hälfte zu. Es wäre aber möglich, daß
der griechische Übersetzer die lateinische Vorlage mißverstanden
hat. Stand in dieser etwa «qui de fideicommisso professi erant»2,
so lag ein solches Mißverständnis nahe genug.
19.
Τά διατασσόμενα ά,πελευθ-έροις ούδέπω έσχηκό[σι ν]ομίμην
άπελευθέρωσιν αναλαμβάνεται,, νόμιμη δέ έστιν [ά]πελευΑέρωσις,
εάν 6 άπελευθερούμενος υπέρ τριάκοντα [έ]τ[η] ήν γε[γ]ονώς.
Die c. 19—21 des Auszugs stehen in engem Zusammenhang;
sie beziehen sich auf die Bestimmungen der lex Aelia Sentia und
der lex Junia über die Freilassung.
C. 19 lautet lateinisch :
Libertis nondum legitime manumissis relicta auferuntur.
legitima autem est manumissio, si manumissus maior
NXX annorum fuerat.
Es handelt sich um die bekannten Bestimmungen der ge-
nannten Gesetze, über die Gai. 1, 17 berichtet:
Nam in cuius persona tria baec eoncurrunt, ut maior
sit annorum triginta et ex iure Quiritium domini et iusta
ac legitima manumissione liberatur, id est vindicta aut
censu aut testamento, is civis Eomanus fit. sin vero ali-
quid eorum deerit, Latinus erit.
Der Latinus ist incapax, Ulp. reg. 17, 1 ; das ihm Hinter-
lassene wird also kaduk. Auffallend ist, daß der vor Ablauf des
dreißigsten Lebensjahres Freigelassene hier wie auch in c. 22 als
nonclum legitime manumissus bezeichnet wird, gleich als ob die
Legitimierung der dem Gesetz nicht entsprechenden Freilassung
nur eine Frage der Zeit wäre. Eine Erklärung dafür könnte in
der Üblichkeit der sog. iteratio liegen: der Latinus wird römischer
Bürger, wenn er nach Vollendung des dreißigsten Lebensjahres
nochmals iuste freigelassen wird, Gai. 1, 35; Ulp. reg. 3, 4.
20.
Δούλο) έν δεσμοΐς γενομένω καί ύστερον απελευΤίερωθ-έντι
ή καί μηδέπω τριάκοντα ετών γενομένο) τά διατασσόμενα.
άναλαν β(άνεται).
1 Gueton. Nero cap. 10; Praemia delatorum Papiae legis ad qnartas re-
degit. Vgl. auch D. 49, 14, 13 § 7.
2 Vgl. D. 49, 14, 42 § 1.
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geführt und Nero dann auf ein Viertel ermäßigt hatte.1 Der Text
spricht ihnen die volle Hälfte zu. Es wäre aber möglich, daß
der griechische Übersetzer die lateinische Vorlage mißverstanden
hat. Stand in dieser etwa «qui de fideicommisso professi erant»2,
so lag ein solches Mißverständnis nahe genug.
19.
Τά διατασσόμενα ά,πελευθ-έροις ούδέπω έσχηκό[σι ν]ομίμην
άπελευθέρωσιν αναλαμβάνεται,, νόμιμη δέ έστιν [ά]πελευΑέρωσις,
εάν 6 άπελευθερούμενος υπέρ τριάκοντα [έ]τ[η] ήν γε[γ]ονώς.
Die c. 19—21 des Auszugs stehen in engem Zusammenhang;
sie beziehen sich auf die Bestimmungen der lex Aelia Sentia und
der lex Junia über die Freilassung.
C. 19 lautet lateinisch :
Libertis nondum legitime manumissis relicta auferuntur.
legitima autem est manumissio, si manumissus maior
NXX annorum fuerat.
Es handelt sich um die bekannten Bestimmungen der ge-
nannten Gesetze, über die Gai. 1, 17 berichtet:
Nam in cuius persona tria baec eoncurrunt, ut maior
sit annorum triginta et ex iure Quiritium domini et iusta
ac legitima manumissione liberatur, id est vindicta aut
censu aut testamento, is civis Eomanus fit. sin vero ali-
quid eorum deerit, Latinus erit.
Der Latinus ist incapax, Ulp. reg. 17, 1 ; das ihm Hinter-
lassene wird also kaduk. Auffallend ist, daß der vor Ablauf des
dreißigsten Lebensjahres Freigelassene hier wie auch in c. 22 als
nonclum legitime manumissus bezeichnet wird, gleich als ob die
Legitimierung der dem Gesetz nicht entsprechenden Freilassung
nur eine Frage der Zeit wäre. Eine Erklärung dafür könnte in
der Üblichkeit der sog. iteratio liegen: der Latinus wird römischer
Bürger, wenn er nach Vollendung des dreißigsten Lebensjahres
nochmals iuste freigelassen wird, Gai. 1, 35; Ulp. reg. 3, 4.
20.
Δούλο) έν δεσμοΐς γενομένω καί ύστερον απελευΤίερωθ-έντι
ή καί μηδέπω τριάκοντα ετών γενομένο) τά διατασσόμενα.
άναλαν β(άνεται).
1 Gueton. Nero cap. 10; Praemia delatorum Papiae legis ad qnartas re-
degit. Vgl. auch D. 49, 14, 13 § 7.
2 Vgl. D. 49, 14, 42 § 1.