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Lenel, Otto; Partsch, Josef; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 1. Abhandlung): Zum sog. Gnomon des Idios logos — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37768#0025
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Zum sog. Gnomon des.Idios Logos. 17
nischen Urtext oder dem Übersetzer zur Last fällt, ist nicht zu
entscheiden.
22.
Των τελευτώντων Λατίνων τά ύπάρχοντα δίδοται τοΐς πά-
τρωσι καί υίοΐς αύτών καί θυγατράσί. καί κλη[ρ]ονόμο!.ς, τά
δε δί,ατασσόμενα ύπο μηδέπω έσχηκότων νομίμ[η]ν ελευθερίαν
'Ρωμαίος αναλαμβάνεται.
Lateinisch:
Latinorum defunctorum bona patronis dantur et filiis
filiabusque eorum et heredibus. relicta autem ab iis qui
nondum iustam libertatem meruerunt auferuntur.
Der erste Satz entspricht genau dem, was wir aus Gai. 3,
58. 59. 63 wissen. Der zweite Satz dagegen, der sich (s. c. 19)
ebenfalls nur auf die Latini Iuniani beziehen kann, erregt Be-
denken. Nach Gai. 1, 23 fehlt den Latini Iuniani die testamenti
factio activa; ihr Nachlaß fällt nach Gai. 3, 56 f. «iure quodam-
modo peculii» an den Patron usw. AVie ist hiernach eine Ein-
ziehung des von ihnen testamentarisch Hinterlassenen denkbar?
Man müßte denn, im AViderspruch mit dem durchgängigen Sprach-
gebrauch unserer Urkunde, an ein auferri durch den Patron usw.,
nicht durch den Fiskus denken. Hier ist irgend etwas nicht in
Ordnung.
Störend ist das A\7ort 'Ρωμαίος, statt dessen Schubart 'Ρω-
μαίαν oder 'Ρωμαίων vermutet. Denkbar wäre auch, daß im Ur-
text ex iure Quiritium stand, welche AA7orte vielleicht auf Grund
einer Randbemerkung mit 'Ρωμαίος ungeschickt wiedergegeben
wären.
23.
Ούκ έξόν 'Ρωμαίοις άδελφάς γήμαι ούδέ τηθίδας, άδελφών
θυγατέρας συγκεχώ ρ η τα ι. Παρδαλάς μέντοι άδελφών συνελ-
θόντων τά ύπάρχοντα άνέλαβεν.
Lateinisch:
Non licet Romanis sorores ducere nec amitas mater-
terasve, fratrum autem filias concessum est. Pardalas vero
fratrum qui coierant bona abstulit.
Der Passus bietet sachlich nichts Neues; die Ehe mit der
Bruderstochter war bekanntlich seit Claudius gestattet, vgl. Ulpian
coli. 6, 2, 1 :
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1920. 1 Abh. 2
 
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