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Lewald, Hans [Hrsg.]; Universität Frankfurt am Main / Rechtswissenschaftliches Seminar [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 14. Abhandlung): Griechische Papyri aus dem Besitz des Rechtswissenschaftlichen Seminars der Universität Frankfurt — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37781#0033
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Griechische Papyri.
Verso.

33

Lin. 1, 2. Von wem rührt dieses Schreiben her? An sich be-
stehen zwei Möglichkeiten: entweder von dem Deklaranten,
also dem 1. 18 genannten Ταρουθίνας, oder aber von dem
Beamten, an den die άπογραφή eingereicht war, der sie dann
an den Adressaten des Briefes Θεόφιλος weiterleiten würde.
Ich nahm ursprünglich letzteres an, weil ich vermutete, daß
unser Papyrusblatt mit einem anderen verbunden war, da die
notwendigen Ergänzungen des Briefes auf dem Blatt, wie es
uns heute vorliegt, nicht Platz finden und mir dieses gerade
an dieser Stelle vollständig zu sein schien. Ich glaubte daher,
daß vielleicht mehrere απογραφαί, aneinander geklebt, dem Θ.
übersandt worden seien. Wilciken macht mich dazu darauf
aufmerksam, daß ein solches Aneinanderkleben kaum denkbar
ist, da die Innenschrift versiegelt war. Es wird daher doch
anzunehmen sein, daß das Blatt ursprünglich breiter gewesen
ist. Außerdem scheint mir der Singular άπογρα]φήν in 1. 3
gegen meine \rermutung zu sprechen. Ich schließe mich daher
Wilgkens Auffassung an, daß der Brief von Ταρουθίνας her-
rührt, der somit seine άπογραφή mit dem auf die Rückseite
der Außenschrift geschriebenen Begleitbrief an Θεόφιλος über-
sendet. Daß sich άπέσταλκα nicht auf eine frühere, sondern
auf die gleichzeitige Zusendung bezieht, dazu cf. P. Hab, p. 198-
Die Schrift ist nach Wiclkens Urteil möglicherweise mit
der der scriptura exterior der άπογραφή λείας (2. H.) identisch,
diese also vielleicht von der Pland des T.
Über die Stellung des Θεόφιλος erfahren wir aus dem
Briefe nichts. Dem aus dem gleichen Fund wie unsere
Urkunde stammenden Pap. Nr. 6 vom 4. Jahr des Euergetes
(cf. unten zu Nr. 6), in dem sowohl Ταρουθίνας wie Θεόφιλος
Vorkommen, kann entnommen werden, daß Θεόφιλος vielleicht
επιστάτης τής κώμης ist. Dies würde wohl nicht schlecht zu
unserer Urkunde passen.
Lin. 4. Ergänzung von W.
Lin. 5 ist von W. hergestellt. Vor der Jahreszahl ist der Pap.
zerstört, so daß nur ganz geringe Reste von Buchstaben zu
erkennen sind. Für ein τήν hinter και ist in der Lücke kein
Platz. Die Jahreszahl las ich als α (Hakenalpha). Es ist auch
nur /_ deutlich erhalten. W. erkannte jedoch noch schwache
punktierte Spuren eines oberen Querstriches: /L-
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1920. 14. Abh. 5
 
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