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Vogt, Heinrich; Ptolemaeus, Claudius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 15. Abhandlung): Griechische Kalender, 5: Der Kalender des Claudius Ptolemaeus — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37782#0039
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V. Der Kalender des Claudius Ptolemäus.

,9

Kugler S.
Jahr
Tag babvlon.1
J ulianisch b ärgerlich2
Elongation
H
71,2
-522
22. Ululu
22. September

9,6
81,7
-385
18. Adam II
9. April
18°,5
10,4
81,17
-384
6. Airu
14. Mai
17°,0
10,7
77,5
-378
16. Arah.-Sam.
12. November
5°,0
CO
CO
85,1
-242
3. Airu
2. Mai
15°,5
9,4
Mittel:
9,8

1 Tagesbeginn mit Sonnenuntergang. Kugler I S. 60.
2 Tagesbeginn mit Mitternacht.

Der mittlere Sehungsbogen von 9,8 Grad bei kleinsten Elon-
gationen bestätigt den Ptolemäischen Wert von 10°. Wir dürfen
diesen Jupiter-Sehungsbogen als gültig für Sirius in Sonnennähe
ansehen; denn wenn dieser auch von Jupiter an Helligkeit etwas
übertroffen wird, so wirkt dagegen erleichternd bei Auffindung des
Sirius-Aufgangs, daß er stets an derselben Stelle des Horizonts zu
finden ist, während der Aufgangsort des Jupiter wechselt. Nehmen
wir für die größte Spannung der Sirius-Sehungsbogen, welche
kleiner sein muß als die für Sterne 1. Größe gültige, mit Oppolzer
die Differenz des Ptolemäischen Früh- und Spätaufgangs von
4 Grad an, so wird die Oppolzersche Formel für Sirius: H=8+2 .
cosE, mit den Kardinalwerten H0= 10° H90=8° H180=6°. Für
Breite II aber ergeben sich mit Benützung der Ptolemäischen Elon-
gationen folgende Phasendaten:

FA
SpU
SpA
FU
Elongationen . . , , .
Sehungsbogen ....
Errechnete Längen .
Datum.
Ptolem. Längen an
diesen Tagen . . .
52
9,2
113.4
26. Epiphi = 20. 7.
113.5
47
9,4
50,1
19. Pachon = 14. 5.
50,5
138
6,5
275,6
2. Tybi = 28. 12.
275,9
140
6,5
247,1
4. Chojak = 30.11.
246,7
Ptolemäisches Datum
28. Epipbi = 22. 7.
17. Pachon = 12. 5.
1. Tybi = 27.12.
5. Chojak = 1.12.

Wir sehen, daß nach Analogie der Jupiterphasen die Sirius-
daten bei scharfer Beobachtung zu Ptolemäus’ Zeit um 1 bis 2 Tage
nach der Seite der kleineren Sehungsbogen hätten verschoben
werden können. Im Vergleich zu den schärferen Daten müssen
wir die historischen, denen Ptolemäus sich angeschlossen hat, als
auf die allgemeine Wahrnehmung der großen Menge eingerichtet
ansehen. Es erklärt sich dies im Zusammenhang mit der nach
 
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