Metadaten

Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 18. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 3 — Heidelberg, 1920

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37785#0017
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Zum sasanidischen Kecht. III.

17

Satzstück cand . . . arzestan rcid bildet den Inhalt der declaratio.
Die angeführte Stelle mit göwet am Ende besagt wörtlich: res . . .
quantam . . . valendi causa dicit, d. i. die Sache, von der er er-
klärt, daß sie . . . wert sei. MhD. 110. 11 f. ist cand, 66. 6 f. cand
und wahrscheinlich (doch s. unten S. 18 f.) auch räö ausgefallen. 5
Als Verbum steht dort göwah ‘dicis’, hier nipeset Cscribit\
Übrigens ist die eigentümliche Satzfügung: Infinitiv mit räö
und folgendem Verbum declarandi nicht auf die besprochene Rede-
wendung beschränkt. MhD. 96. 5 steht andar ne apäyestan rcid
göwet, s. unten Z. 17 ff.; besonders häufig aber findet sich die Ver- io
bindung xve.s büt1 räö vor einer Form des Verbums guftan ‘dicere’,
d. i. ‘erklären, daß ... zu eigen werden solle’. Zwei Belege dafür,
MhD. 64. 2 f. und MIiDa. 7. 13 f. sind bereits oben S. 11 zu ande-
rem Zweck angeführt worden. Einen weiteren Beleg, zugleich auch
für die Verbindung andar ne apäyestan räö guftan (s. Z. 9 f.), bildet 15
MhD. 96. 3—5: ^ J corie) 4 ne) J üü joir?)
jo 5 ne; i Jnü-,ü AU ^ J ne) ^ ->
. . . hiu» ^ ms3)"ey /ca lmnet hu xvästcih i pa aparmänd 4 ö frazan-
dern i man raset frazand i man pa stürlh i man e däränd u pus
an xvästah pa 5 stürlh andar ne apccyestan räö göwet . . ., d. i. 20
Wenn er [der pater familias] bestimmt: ‘Die Sache, die als Nach-
laß 2 4 an meine Kinder gelangen wird, sollen meine Kinder unter
meinem Kuratorium besitzen’, und [wenn dann] der Sohn erklärt,
die Sache bedürfe des Kuratoriums nicht, ....
Man vergleiche ferner 25
MhD. 64. 9 — 10; i16 & (i) 6r io v? soniß?
. . . ^ünnc " #vti) vüinA ^ wm*o ha mihryön göwet hu io en (u)
xvästaih öe he farroxv xves büt räö göivet x»es e bauet . . .; d. i.
Wenn Mihryön erklärt: 'Diese [meine] Sache soll dem zu eigen
werden’, den Farroxv als den bezeichnet, dem sie zu eigen wer- 30
den solle, . . .;
MhD. 64. 12-—14: ^ vtt 13 t
nsavir 13<«33")" i'ü’or 14 ^ isrnw .poen 3^ 2-mt>or ^ Ciw-*o
1 Immer nie n?nro geschrieben, daher ich glaube, das Wort mit
büt, 'Inf. apocop.’, wiedergeben zu sollen. Anderseits findet sich stets
also arzestan, sowie iissd^o' apäyestan. Es ist wohl möglich, daß beide Infinitiv-
Formen in der fraglichen Verbindung beliebig gebraucht werden konnten.
2 Von irgend welcher Seite her.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften