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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 2. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 3 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37769#0013
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. III.

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xudciy hervor, und auch, mit Verlust des auslautenden i-Vokals
nach dem Langsonanten, xudä1)-. die Formen, die das Wort im
Neupersischen aufzeigt. Vom NeuPersischen aus ist das Wort als-
dann in fast alle andern neuiranischen Dialekte übergegangen ;
vgl. § 54. Wegen der Wortformen mit h am Ende s. § 52.
10. Neben *xuatai gab es eine gleichbedeutende WortVariante
*xuatäu. Sie ist fürs Nor dIranische belegt durch das mittelsoghdische
xvcitäv, das einmal bereits in einer Quelle des ersten Jahrhunderts
(s. § 6 c), in jüngeren überaus häufig bezeugt ist; in soghdischer
Schrift wird es durch (ms.) TVT’V, in aramäischer durch HVT'V
(s. § 6c), in syrischer (msS.) und uigurischer (msU.) durch XVT’V
ausgedrückt.2) Anscheinend Weiterbildungen aus dem Wort *xij,atäu
sind mpT. XVD’VN xvadavan und mpß. xvatävand = np. xndä-
vand; ihre Herkunft ist jedoch anders zu beurteilen; ich werde
später darauf zurückkommen, s. § 51 f.
11. Was nun die Wörter mp. xvatay und ms. xvatav anlangt,
so hat es bereits Meillet richtig erkannt und ausgesprochen, daß
darin eine Zusammensetzung steckt, die als Hinterglied ein zum
aind. Verbum täviti cvalet’3) gehöriges Nomen in der Bedeutung
'Macht, Kraft, Kpaxo^’ enthält, also ein Kompositum ganz ähnlich
dem ai. svätavas-. Dabei weist Hav auf eine Vorform mit (ar.)
*°täu°, dagegen °täy auf eine solche mit worin u verloren
gehen mußte, s. WZKM. 25. 256, 394. Aber ich halte jetzt Meillets
Annahme nicht mehr für zulässig, daß es einmal, im Arischen oder,
khvadai umschrieben, e. SBerlAW. 1904. 349 und HssReste SO. Wann sich der
Übergang von xva° (mit dunklem a gesprochen!) über xo° in xu° vollzogen hat,
läßt sich nicht feststellen, s. Hübschmann PSt. 217; die Aussprache muß lange
geschwankt haben; die Kurden führen das persische Wort für 'Gott’ (als Lehn-
wort) mit xva°, xo° und xu° : xvade, xode, xnde, s. Socin GIrPh. fb. 267, 283
und 260. Vgl. unten Z. 34 ff.
’) SnL. 242. 2016 stehen xudäy und xudä in der selben Verszeile neben-
einander. xudä ist übrigens im Sn. ganz selten. — Zum Verlust des aus-
lautenden i, der unter Umständen schon früh erfolgt sein kann, s. Z. 23.
2) Man kann die Zeichen selbstverständlich auch xutäv lesen, und so hat
sie Gauthiot früher tatsächlich lesen .wollen, JRAS. 1911. 501. Später ist er
mit Recht davon abgekommen, s. z. B. GrSogd. 72, 77, 119, 135, 149.
FWKMüller SoghdT. 1 gibt im allgemeinen xvat0, aber 86. 3 xut°, und so auch
früher. Vgl. oben S. 12 No. 4.
3) Vgl. zur Verwandtschaft Boisacq DEtbGr. 945 unter xavq. [Dazu noch
ap, taumä 'Vermögen, Kraft’.j

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