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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 2. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 3 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37769#0018
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18

Christian Bartholomae:

Bedeutung des Worts, nicht 'Gott’, wie auch die moslemischen Schrift-
steller wohl wissen”.
1(5. Insbesondere wird das Wort so in staatsrechtlich -
politischem Sinn gebraucht. Es bezeichnet den Herrscher eines
5 Lands, Volks, usw. In den mittelpersischen Übersetzungen des
Awesta gibt es das Wort ahurä- wieder, sofern dies nicht als
Name des höchsten Gotts gebraucht ist; so PY. 29. 2 c, 31. 8 c,
10 b, 46. 9 c, 53. 9 c, ferner PY. 1. 5 = 2. 5, 65. 12 (von der
Gottheit Apqmnapät) und PYt. 1.12; s. AirWb. 285 ff., 293 f.
io In Neryosangs Sanskritübersetzungen mittelpersischer Texte1)
wird das mpB. xvatay bald mit sväml 'Herr, Gebieter", bald —
und zwar durchaus sinngemäß — mit räjä 'König" wieder-
gegeben, vgl. z. B. West MxGloss. 165, und dementsprechend das
Abstraktum daraus xvatayih außer durch svämitvam auch durch
;i5 rajyam 'Königtum, Herrschaft", während mpB. xvatayih selber als
Übersetzung des awest. xsaVra- (= ai. Jcsaträ-) 'imperium, regnum"
dient, z. B. PV. 2. 5, 8, 12, usw. (AirWb. 546). 'Unter der Herr-
schaft,.Regierung des [Königs N. N.J" wird daher ausgedrückt durch
pa oder 'andar xvatäylh i [, . .]; so z. B. Bd. 40. 17, 41. 10, 13, 19,
20 81. 11, GrBd. 212. 7, 214. 8, 215. 1, 5 f., 9, 239. 8, PahlT. 20. 5,
16, 23. 18, 115. 2, PaldJn. 8. 14 ff., DkM. 454. 5, 7, Vyt. 2. 58 ff.
*t— MhD. 1. 2 steht: 'täk xvatäyih i vahram 'bis zur Regierung
Vahrams"; entsprechend Bd. 41. 13, 19, — Kn. 197 lesen wir: 'ha
ölirmazd o xvatäyih raslt 'als Ohrmazd zur Regierung kam"; ähnlich
25 GrBd. 214. 5, 216. 1, Mx. 27. 35. — GrBd. 212. 6 wird gesagt:
'täk havät o xvatäyih nisast bis Kavat die Herrschaft übernahm";
214. 7 f.: 'u-sän humay i vahurnan dvxt 'pa xvatayih nisast 'und es
wurde, von ihnen Ilitniäy, die Tochter Vahuman s in die Herrschaft
eingesetzt’. — Endlich, GrBd. 213. 15 f. heißt es: 'ha vistäsp sah
oo 30 1säl xvatäyih hart 'büt 'als König Vistäsp 30 Jahre die Herr-
schaft geführt hatte"; ähnlich 214. 7, 239. 5 (= Bd. 81. 5).
17. Im Anschluß daran erwähne ich einige bezeichnende Ver-
bindungen mit mpB. xvatay, mpT. xvaday und dem Abstraktum
daraus mpB. xvatayih: er an u anerän xvatäy 'Herrscher über Iran
35 und Nichtiran" PahlT. 117. 8 f.erän ofatäyili oder xvutäyih i er an
'die Herrschaft über Iran, das iranische Königtum, -reich", sehr
häufig, vgl. § 29 b; PahlT. 157. 12, Kn. 42, "156, 158, usw. steht
xvätaylh i erän sähr; —- xvatäy i pärsitcän 'der PerserKönig" Kn. 158;
STU.dpdvgfi s. 24,- Z. 9 ff. und 8."48- No. 2.
 
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