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Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 2. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 3 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37769#0030
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30

Christian Bartholomae :

gleichwertigen *xuatauan das feminine *xuatcn, ms. xvatcn
‘regina’ ins Leben gerufen hat.1)
23. In der mpB. Stelle Mx. 2. 4f. finden wir die Lebensregel:
an i 'hac 'tö kas 'pa hamtäk2) u hamtak 'pa mas u 1haca-s3) mas 'pa
s sardar u sardär 'pa xvatäy 'dar 'den, der geringer ist als du, halt
für einengleichstehenden, und den gleichstehenden für einen höher-
stehenden, und den höherstehenden für einen Vorgesetzten, und
den Vorgesetzten für einen gebietenden Herrn!’4) Es ist hier
b In MsS. ist auch mehrfach ein XSYVN 'rex’ bezeugt. FWKMüi.lkr
10 liest xsevan. Allein für den Ansatz eines ar. *ksaiuan- geben die aind. und
airan. aan-Stämme keinen Anhalt; sie gehen bei ßf-Wurzeln entweder auf
äuan- oder auf man- aus, s. Lindner Nominalb. 106 ff. Also wird eben xswau
zu lesen sein, was ohne weiteres gestattet ist. Aber auch, wenn man ein ar.
*ksaiuan- 'rex’ anerkennen wollte, so würde sich jenes *xsen 'regina’ doch
15 kaum damit verbinden lassen; wohl konnte ein *ksaiuan° zu *xsen zusammen-
gezogen werden, allein das Femininum zu *ksaiuan- wäre doch *ksaiuari-, mit
r, gewesen; man müßte also zunächst eine Neubildung Vcsaiuant-, mit n, vor-
aussetzen. — Die oben gegebene Deutung von me. xvatcn würde übrigens davon
nicht berührt werden.
20 2) Vgl. oben S. 15 No. 2. -
3) Vgl. zur Syntax — wegen des eigentümlichen Gebrauchs von haca-s in-
bezug auf alle Personen und Zahlen — Bthl. MiranM. 1. 29 No. 3. Ein
weiteres Beispiel dafür steht MIiDa. 24. 14 f.: 'haJcar 'tö 'pa zanih i 'man fra-
zand 'haca-s 'zäyet 'wenn von dir in der Ehe mit mir Kinder geboren werden’;
25 tö . . . haca-s ist sva. 'ex te’ (AblativVerhältnis). Ferner EpMö. 2. 5. 9: 'ku-tcin
haca-s 'ne 'patiränd 'that they would not accept it from you’ (SBE. 18. 345);
tän haöa-s ist sva. 'a vobis’. — In gleicher Weise dient atvi-s hinter einem
Fron. pers. beliebiger Person und Zahl dazu, das Verhältnis 'ad . .’ (Dativ-
Verhältnis) zum Ausdruck zu bringen; so für 'ad vos’ PablT. 152. 14 f.:
oo 'leu-tän ristalcih i 'pa tan u 'vatih i 'pa ruvän awi-s 'ne 'rasät 'damit euch nicht
Schaden des Leibes und Übel der Seele treffe’; — 150. 17 f.: 'lca-tän neiralclh
awi-s 'rasät .'wenn euch Angenehmes widerfährt’; so nochmals 18 f. Ein Bei-
spiel für -man . . . awi-s 'ad nos’ ist § 6b No. 2 gegeben. — Endlich dient
unter gleichen Umständen pati-s als Ausdruck für 'durch-, bei- (usw.)’; so
05 GrBd. 201. 11 f.: ... 'sähet 'Jca-t harvisp xvärili u äsänili pati-s '. . . scheint, als
wäre bei dir alles Behagen und Glück’; -t . . .pati-s ist sva. 'apud te’.
4) Eine leichte Variante der a. O. 28 besprochenen DkM.Stelle 481. 23 f.
findet sich PahlRivDd. 197. 12 ff., wo zu lesen: abarmenisnili 'an 'bavet 'ka 'öe i
haca-s kas 'pa hamahl u hamahl 'pa haca-s mas u haca-s mas 'pa xvatäy ’däret
JO 'Bescheidenheit besteht darin, daß man . . .’. Der Text ist nicht ganz in
Ordnung, aber leicht und sicher herzustellen; der Herausgeber hat offenbar
seinen Sinn völlig verkannt, hamahl ist fälschlich am a r statt am aa r ge-
schrieben, in Verwechslung mit ärnär {= np. ätnär), womit insbesondere die
Abrechnung im eschatologischen Sinn bezeichnet wird [z. B. DkM. 519. 19.
45 21, 520. 1, Dd. 19. 3, 31. 2 —■ kart ärnär 'ratione habita’ —, usw.].
 
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