Zur Kemitnis der mitteliranischen Mundarten. III.
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\}eÖ£ entspricht überall ivaj: 30. 5, 31. 11, 45. 10. 15, 17, 62. 4,
68. 19, 70. 15, 75. 15, 84. 15, 86. 1, 4, 7; smuncik wap 'der himm-
lische Gott" steht 31. 7 dem griech. ugncrros gegenüber. Sonst
kommt u'aj nur in den Verbindungen xvatav waj (s. § 31) und
waj petar (msS.) oder eptar (msU.) vor: 10. 8, 13, 16, 14. 18, 24.
4, 73. 15, 74. 2, 75. 5, 7, 8, 10, 77. 2 — überall an Stelle von
bloßem TTonrrip des griechischen Texts —, und 86. 1, gegenüber Oeöc;
ttcutip- Das Adjektiv war\änlk (wozu oben § 6 d) 19. 10, 33. 11,
83. 5. entspricht griechischem (tou) heou.
35. Anhangsweise sei hier noch das von Andreas SBerlAW.
1910. 871 aufgezeigte mpers. MRVHY besprochen, das als Wieder-
gabe des Worts 'Herr’ in einer christlichen Pahlavi-, d. i. mittel-
persischen Übersetzung der Psalmen — nach Andreas aus dem
ersten Viertel des 5. Jahrhunderts — enthalten ist. Die von ihm
dafür vorgeschlagene Lesung yuböhe (xuböhe oder xvabolie) halte ich
für zutreffend. Damit aber wird erwiesen, daß die KultSprache
der westiranischen (persischen) Christen und die der nordiranischen
(soghdischen) nicht in allen Stücken zusammenstimmten; denn
hier wird das dem dortigen xvaböJie entsprechende xvatav (s. § 32 a)
im Sinn von 'Herr’ nur in besonderen Verbindungen gebraucht,
s. § 31. Das ist nicht eben merkwürdig.
35 a. Die Darstellung des Psalmen Worts mit MRVH[Y
— Y ist Zeichen des Casus obliquus - ist auffällig. Andreas
a, 0. sieht in MR die Maske für den Begriff 'Herr’ und in
dem angehängten VH ein 'phonetisches Komplement’x). Die
Schreibung entspräche also der von pitar 'Vater’ durch ab
dt r statt und neben bloßem ab im MpB. [oder genauer noch
der von vazurg%) 'groß’ durch rb a d (in rb a dt n m vazurg-
tom, PahlT. 67. 9) ebd., bzw. durch RBGV im MsU. (in der
msoghcl. Inschrift von Kara Balgassun, s. FWKMüller
SBerlAW. 1909. 729) gegenüber der im MpB. üblichen rb a].
Es wäre aber auch noch ein anderes möglich, worauf Meillet
MSL. 17.112 hingewiesen hat, nämlich daß man (der Schreiber)
das Wort für 'Herr’ in xvab-oh zerlegt und xvab 'selbst’ durch
MR 'Herr’ zum Ausdruck gebracht hat; die Begriffe 'selbst'
und 'Herr’ liegen ja nahe beieinander und sind auch sonst
x) S. Darmestkter Ütlr. 1. 29.
2) So sasaniJischpereisrh; arsalddieohparthisch vazurk,
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\}eÖ£ entspricht überall ivaj: 30. 5, 31. 11, 45. 10. 15, 17, 62. 4,
68. 19, 70. 15, 75. 15, 84. 15, 86. 1, 4, 7; smuncik wap 'der himm-
lische Gott" steht 31. 7 dem griech. ugncrros gegenüber. Sonst
kommt u'aj nur in den Verbindungen xvatav waj (s. § 31) und
waj petar (msS.) oder eptar (msU.) vor: 10. 8, 13, 16, 14. 18, 24.
4, 73. 15, 74. 2, 75. 5, 7, 8, 10, 77. 2 — überall an Stelle von
bloßem TTonrrip des griechischen Texts —, und 86. 1, gegenüber Oeöc;
ttcutip- Das Adjektiv war\änlk (wozu oben § 6 d) 19. 10, 33. 11,
83. 5. entspricht griechischem (tou) heou.
35. Anhangsweise sei hier noch das von Andreas SBerlAW.
1910. 871 aufgezeigte mpers. MRVHY besprochen, das als Wieder-
gabe des Worts 'Herr’ in einer christlichen Pahlavi-, d. i. mittel-
persischen Übersetzung der Psalmen — nach Andreas aus dem
ersten Viertel des 5. Jahrhunderts — enthalten ist. Die von ihm
dafür vorgeschlagene Lesung yuböhe (xuböhe oder xvabolie) halte ich
für zutreffend. Damit aber wird erwiesen, daß die KultSprache
der westiranischen (persischen) Christen und die der nordiranischen
(soghdischen) nicht in allen Stücken zusammenstimmten; denn
hier wird das dem dortigen xvaböJie entsprechende xvatav (s. § 32 a)
im Sinn von 'Herr’ nur in besonderen Verbindungen gebraucht,
s. § 31. Das ist nicht eben merkwürdig.
35 a. Die Darstellung des Psalmen Worts mit MRVH[Y
— Y ist Zeichen des Casus obliquus - ist auffällig. Andreas
a, 0. sieht in MR die Maske für den Begriff 'Herr’ und in
dem angehängten VH ein 'phonetisches Komplement’x). Die
Schreibung entspräche also der von pitar 'Vater’ durch ab
dt r statt und neben bloßem ab im MpB. [oder genauer noch
der von vazurg%) 'groß’ durch rb a d (in rb a dt n m vazurg-
tom, PahlT. 67. 9) ebd., bzw. durch RBGV im MsU. (in der
msoghcl. Inschrift von Kara Balgassun, s. FWKMüller
SBerlAW. 1909. 729) gegenüber der im MpB. üblichen rb a].
Es wäre aber auch noch ein anderes möglich, worauf Meillet
MSL. 17.112 hingewiesen hat, nämlich daß man (der Schreiber)
das Wort für 'Herr’ in xvab-oh zerlegt und xvab 'selbst’ durch
MR 'Herr’ zum Ausdruck gebracht hat; die Begriffe 'selbst'
und 'Herr’ liegen ja nahe beieinander und sind auch sonst
x) S. Darmestkter Ütlr. 1. 29.
2) So sasaniJischpereisrh; arsalddieohparthisch vazurk,