Das altägyptische Schlangenspiel.
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aus Elfenbein, sowie sechsmal sechs verschiedenfarbigen Kugeln* 1.
Man möchte daraus schließen, daß bis zu sechs Personen sich
gleichzeitig an dem Spiel beteiligen konnten.
Daß man mit solchen Tierfiguren und Kugeln wirklich auf dem
Schlangenbrette gespielt hat, zeigt eine Reliefdarstellung der 5. Dy-
nastie (Abb. 3) im Grabe eines Spss-Rc, ebenfalls bei Saqqära (LD II,
61a). Hier sitzen zwei Männer einander gegenüber zu beiden Seiten
eines Brettes, das ganz der Malerei im Grabe des Hsj-R' ent-
sprechend gezeichnet ist,
und sind eben im Begriff,
Tierfiguren auf die Schlan-
ge zu setzen2, in deren
Windungen schon mehrere
Kugeln liegen. Zwei an-
dere Männer, mit eigen-
tümlicher Arm- und Hand-
haltung, sitzen scheinbar
untätig3 neben den Spie-
lern. Wie das Spiel vor
sich ging4, was sein Ziel
Löwenfigürchen zu einem
Schlangenspielbrett gehört ha-
ben werden. — Wie unsicher
die „Löwinnen“ sind, erhellt
übrigens aus einem Vergleich der farbigen Reproduktion bei Quibell
(pl. XI) mit der verkleinerten Zeichnung (S. 20)! In meiner Abb. 2 sind
daher die Konturen der Köpfe unbestimmt gelassen.
1 Die Farben sind nur bei zweien von den 6 Sätzen erhalten: schwarz
und rot (Quibell p. 20). Die Kugeln sind, wie erhaltene Exemplare z. B.
der Berliner Sammlung (Ausf. Verz. S. 40) nahelegen, wohl aus Stein gedacht.
Vgl. auch Junker, Kubanieh Süd S. 119. Freilich sind auf diesen Stein-
kugeln m. W. keine Farbspuren zu erkennen. — Die bei Petrie und Quibell,
Naqäda and Balläs pl. VII (vgl. p. 35) abgebildeten Kugeln aus „Eisenstein“
gehören anscheinend zu einem anderen Spiel, das mit einer Hasenfigur und
4 Löwenfiguren gespielt wurde.
2 So nach Quibells bezw. Lacaus. Berichtigung der'Weidenbach sehen
Zeichnung (Quibell p. 19). Ob die Kugeln auf dem Brett bei LD II, 61a
richtig wiedergegeben sind, ist leider nicht ausdrücklich gesagt. Das Fehlen
einer photographischen Wiedergabe dieses einzigartigen Bildes ist sehr zu
bedauern.
3 Vgl. aber S. 11 und Anm. 2.
4 Quibell (a. a. O. p. 20) meint, daß jeweils ein Spieler einen Löwen,
der andere eine Löwin genommen habe. Dann habe jeder raten müssen,
Abb. 2. Kasten mit Figuren zum
Schlangenspiel, Nach einer Wandmalerei
der 3. Dynastie. (Quibell, Saqqära V,
Tafel XI und XVI.)
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aus Elfenbein, sowie sechsmal sechs verschiedenfarbigen Kugeln* 1.
Man möchte daraus schließen, daß bis zu sechs Personen sich
gleichzeitig an dem Spiel beteiligen konnten.
Daß man mit solchen Tierfiguren und Kugeln wirklich auf dem
Schlangenbrette gespielt hat, zeigt eine Reliefdarstellung der 5. Dy-
nastie (Abb. 3) im Grabe eines Spss-Rc, ebenfalls bei Saqqära (LD II,
61a). Hier sitzen zwei Männer einander gegenüber zu beiden Seiten
eines Brettes, das ganz der Malerei im Grabe des Hsj-R' ent-
sprechend gezeichnet ist,
und sind eben im Begriff,
Tierfiguren auf die Schlan-
ge zu setzen2, in deren
Windungen schon mehrere
Kugeln liegen. Zwei an-
dere Männer, mit eigen-
tümlicher Arm- und Hand-
haltung, sitzen scheinbar
untätig3 neben den Spie-
lern. Wie das Spiel vor
sich ging4, was sein Ziel
Löwenfigürchen zu einem
Schlangenspielbrett gehört ha-
ben werden. — Wie unsicher
die „Löwinnen“ sind, erhellt
übrigens aus einem Vergleich der farbigen Reproduktion bei Quibell
(pl. XI) mit der verkleinerten Zeichnung (S. 20)! In meiner Abb. 2 sind
daher die Konturen der Köpfe unbestimmt gelassen.
1 Die Farben sind nur bei zweien von den 6 Sätzen erhalten: schwarz
und rot (Quibell p. 20). Die Kugeln sind, wie erhaltene Exemplare z. B.
der Berliner Sammlung (Ausf. Verz. S. 40) nahelegen, wohl aus Stein gedacht.
Vgl. auch Junker, Kubanieh Süd S. 119. Freilich sind auf diesen Stein-
kugeln m. W. keine Farbspuren zu erkennen. — Die bei Petrie und Quibell,
Naqäda and Balläs pl. VII (vgl. p. 35) abgebildeten Kugeln aus „Eisenstein“
gehören anscheinend zu einem anderen Spiel, das mit einer Hasenfigur und
4 Löwenfiguren gespielt wurde.
2 So nach Quibells bezw. Lacaus. Berichtigung der'Weidenbach sehen
Zeichnung (Quibell p. 19). Ob die Kugeln auf dem Brett bei LD II, 61a
richtig wiedergegeben sind, ist leider nicht ausdrücklich gesagt. Das Fehlen
einer photographischen Wiedergabe dieses einzigartigen Bildes ist sehr zu
bedauern.
3 Vgl. aber S. 11 und Anm. 2.
4 Quibell (a. a. O. p. 20) meint, daß jeweils ein Spieler einen Löwen,
der andere eine Löwin genommen habe. Dann habe jeder raten müssen,
Abb. 2. Kasten mit Figuren zum
Schlangenspiel, Nach einer Wandmalerei
der 3. Dynastie. (Quibell, Saqqära V,
Tafel XI und XVI.)