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Ranke, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 4. Abhandlung): Das altaegyptische Schlangenspiel — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37771#0013
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Das altägyptische Schlangenspiel.

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Paaren1, die ihre Unterhaltung bei dieser Tätigkeit wiedergeben,
in ihrer technischen Bedeutung nicht verständlich.
Das zweite Bedenken liegt auf historischem Gebiet. Ich sagte
oben, das „Brettspiel par excellence“, also das mit den quadra-
tischen Feldern, sei das einzige von den drei alten Spielen des
Hsj-R'-Grabes, das das alte Reich überdauert habe — und nun
finden wir Leute beim m/m-Spiel in einer Darstellung des 7. Jahr-
hunderts!? Das wäre in der Tat sehr verwunderlich, da wir aus
den anderthalb Jahrtausenden
des mittleren und neuen Reiches
weder eine Darstellung dieses
Spiels noch ein Spielbrett im Ori-
ginal besitzen. Selbst das Zeichen
des Brettes ist seit dem Ende des
alten Reiches aus der ägyptischen
Schrift verschwunden.
Aber dieser Widerspruch ist
nur scheinbar. Wir wissen, daß
der Fürst Wb den Künstlern, die
sein Grab ausschmückten, den
Auftrag gab, ihre Vorlagen
älteren Gräbern der Umgegend zu
entnehmen, und daß sie — der
Vorliebe entsprechend, die die
Ägypter der „Saitenzeit“ für das alte Reich besaßen — ihre Bilder
sowohl wie die Beischriften dazu vor allem2 einem Grabe der
6. Dynastie bei Der-el-Gebräwi entlehnt haben, dessen einstiger
Besitzer Wbj ein Namensvetter des Wb und auch Fürst von Theben
gewesen war3. Ihm entstammen nicht nur nachweislich die Mehr-
zahl der erwähnten Handwerkerszenen, sondern gewiß auch die
eben besprochenen 3 Gruppen von Spielern, deren Vorlagen uns
1 Sie lauten (nach B rüg sch u. Scheil) bei dem einen Paar:
„ich sehe (oder: wir sehen?) diese Hand, komm heraus aus ihr (oder: es
kommt aus ihr heraus?)!“( ?) und »komm heraus (oder:
es kommt heraus?) aus dieser Hand, die ich dir gebe(?)“; bei dem andern:
> „dü siehst, komm heraus!“ (oder: es kommt heraus?) (?).
2 Vereinzelte Szenen sind auch Gräbern des neuen Reiches entnommen,
vgl. Davies, Deir-el-Gebräwi I, pl. XXV die oberste Reihe und das Ende
der zweiten, sowie p. 37. Vgl. auch Erman, ÄZ. 52, 90 ff.
3 Vgl. Davies, a. a. O. I, p. 1 und 36ff. und pl. XXIVf.


Abb. 8. Schlangenbrettchen aus
Lapislazuli (London, University
College). Vgl. S. 7 Anm.
 
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