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Ranke, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 4. Abhandlung): Das altaegyptische Schlangenspiel — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37771#0024
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H. Ranke:

eine Identifizierung des Königs mit der Schlange vorliegen. Und
wenn Pyr. 1866 „diese weißen Zähne“, die der König „empfangen“
soll, den Zusatz erhalten mhn nw{ ?) „(die des ?) Mhn sind sie( P)1,
so mag hier sehr wohl von Schlangenzähnen die Rede sein. Wir
besitzen nun aber noch eine Anzahl von Texten, die eine Schlange
mhn in Verbindung mit einem Spiel erwähnen, und von denen der
eine mit der zuletzt erwähnten Pyramidenstelle in offenbarem
Zusammenhang steht.
Der 172. Spruch des Totenbuches2, der dem Toten die Benut-
zung jedes einzelnen seiner Glieder im Jenseits gewährleisten soll,
enthält unter anderem auch eine Aufzählung der Teile des Kopfes
des Verstorbenen. Hier wird, nachdem Stirn, Nase, Augen auf-
geführt sind, folgendes gesagt:
„Deine Zähne3 sind die tpj.w{ ?) des Mhn, mit( ?) denen ldorus
und Seth4 gespielt haben.“
Eine Zusammenstellung dieser rrihn- Gottheit des Totenbuches
- die hier auch mit dem Zeichen einer mehrfach geringelten
Schlange geschrieben wird (vgl. S. 23, Anm. 1) — mit dem mhn-
Spiel des alten Reiches ist ganz unvermeidlich.
Zunächst ist hier von den Zähnen des mhn die Rede. Das
macht schon die Identifizierung der tpj-w( ?) des mhn mit den
Zähnen des Toten wahrscheinlich; das unübersetzt gelassene Wort
scheint aber geradezu eine Bezeichnung für Zähne zu sein5, und
1 Der folgende Satz heißt: phr.w Jp.sn m ssr m rn.sn pw n ssr „die
umkreist werden durch einen Pfeil, in diesem ihrem Namen „Pfeil“( ?)“.
Da beide Sätze in keinem ersichtlichen Zusammenhang weder zu einander
noch zum Vorhergehenden oder Nachfolgenden stehen, ist ihr Vertändnis
außerordentlich erschwert. Ist Pyr. 443a zu vergleichen? — Vgl. auch den
Schluß von Tot.b. 131.
2 Naville, Totb. 172, 16f. (Nach Aa, also Dyn. 18.) Der Spruch
scheint sonst nirgends erhalten zu sein.
3 Das .w beweist, daß ein Plural vorliegt; eine Schreibung des Singulars
von ibh „Zahn“ mit schließendem .w ist, wie mir Grapow mitteilt, nach Aus-
weis des Berl. Wörterbuchs nicht zu belegen.
4 Wörtlich: die beiden Horus.
5 Es ist die Frage, wie nach tpj... zu ergänzen ist. H. Grapow, der
mich zuerst auf diese Totenbuchstelle hinwies, will die Pluralstiche ergänzen
und vergleicht das so erhaltene tpj.w mit Pyr. 443 a, wo tpj.w ra [tpj.w mit
dem dreimal gesetzten Zeichen des Dolches geschrieben!) — was auch immer
dies heißen mag — als Bezeichnung für die Giftzähne einer Schlange vorkommt.
 
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