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Ranke, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 4. Abhandlung): Das altaegyptische Schlangenspiel — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37771#0030
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H. Ranke: Das altägyptische Schlangenspiel.

hat — seine Spielsteine „wegzunehmen“ und den Mhn selbst ins
Wasser zu werfen und ihn damit zu töten. Der Sinn dieses letzten
Spieles könnte der gewesen sein, daß dem Verstorbenen in ihm eine
Waffe gegen den Biß von Giftschlangen mitgegeben werden sollte.
— Es ist möglich, daß das alte Spiel, das auf dem runden Brette
gespielt wurde, schon den gleichen Sinn gehabt hat. Es ging viel-
leicht um die Zähne der Schlange, durch deren Verlust das gefähr-
liche Tier unschädlich gemacht werden sollte. Eine spätere Zeit hat
vielleicht das Töten der Schlange an Stelle ihres bloßen Unschädlich-
machens gesetzt und dieses Spiel auf das Brett mit den quadrati-
schen Feldern übertragen — aber hier befinden wir uns bereits
mitten im Paradies der Hypothesen, aus dem vielleicht schon bald
ein grausames Schwert uns wieder vertreiben wird.
 
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