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Sillib, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 3. Abhandlung): Zur Geschichte der großen Heidelberger (Manesseschen) Liederhandschrift und anderer Pfälzer Handschriften — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37798#0016
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Rudolf Sillib:

als alphabetischer Index zum römischen Inventar erwiesen hat28.
Bei aller Mangelhaftigkeit der Handschriftenbeschreibung reicht
dieser Index hin, um unsere Untersuchungen zu fördern. Die alpha-
betischen Stichwörter sind mit größter Willkür gewählt, bei
Hauptwerken finden sich aber gelegentlich Verweise, so z. B. auf
S. 213 ,,Historia der Kirchen vide in K. num. 41“.
Aus diesem Katalog seien nur einige der auch in dem Ver-
zeichnis von Schedius genannten Handschriften herausgegriffen,
zunächst ,,E/Aoyy] Basilicon“, hier im Hamburger Index auf
S. 47, 151, 181, vermutlich identisch mit Vat. Pal. gr. 8, 13, 249.
Indessen scheint aber das von Schedius erwähnte Exemplar nicht
nach Rom gelangt und zu den Stücken zu rechnen zu sein, die vor
Allaccis Ankunft geflüchtet waren. Wenigstens verzeichnet Ste-
venson zum Cod. Vat. Pal. gr. 36, der basilicorum libri LX ent-
hielt, ,,deerat iam temporibus Allatii“29. Das ebenfalls von Sche-
dius mitgeteilte ,,büchlin in 8° das vngefehr mit gewandert, in
Thren. Jeremiae“ dürfte mit einem der Exemplare im Hamburger
Index S. 331 u. 503 verzeichneten ,, Jeremiae Prophetae Threni
in 8° num. 63“ oder ,,Threni Jeremiae Prophetae in 8° num. 67“
(heute Vat. Pal. lat. 85) identisch sein. Unsere besondere Aufmerk-
samkeit nimmt der Verweis auf S. 465 des Hamburger Index in
Anspruch: ,,Rithmi vide in H.“. Welcher Art rithmi gemeint sind,
geht hieraus nicht hervor; es ist zunächst nicht einmal ausgeschlos-
sen, daß sich der Verweis auf ein gedrucktes Buch bezieht. Der
rätselhafte Hinweis ,,vide in H.“ führt indessen auf die richtige
Spur, wenn wir uns der Bezeichnung unserer Handschrift im
Begersehen Katalog von 1686 „Henrici VIn Liederbuch“ erinnern.
Ich glaube nicht zu irren, daß dieses ,,vide in H.“ auf diese Be-
nennung verweisen sollte. Sucht man aber unter dem Buchstaben H,
so findet sich dieser Titel leider so wenig wie etwa ein anderer ähn-
licher. Diese bedauerliche Tatsache dürfte dadurch ihre Erklärung
finden, daß die königliche Handschrift schon gleich bei der Über-
siedelung Fuggers nach Heidelberg dem Kurfürsten zum persön-
lichen Besitz verehrt und aus dem Kataloge gestrichen worden ist.
Der Eintrag scheint vorhanden gewesen zu sein und zwar auf dem
ersten Blatt von Buchstaben H. Dieses Blatt ist indessen, wohl
aus dem genannten Grund, zwischen S. 212 und 213 der späteren
Paginierung des 17. Jahrhunderts herausgeschnitten worden; die
übrigen auf ihm enthalten gewesenen Einträge scheinen unten auf
den folgenden Seiten nachgetragen worden zu sein. Auch der oben
 
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