Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. IV.
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das Pron. der 1. Pers. Sing, zu bezeichnen hat) az -f- m meinen.
Und diese Verbindung finde ich auch in lautgerechter1) Schreibung
in ap m des § 1, das ebenso wie an mn m zu PV. 18. 7 (s. § 36)
anstatt des Cas. obl., also wie sonst man gebraucht ist. Ich lese
as0m und sehe darin ein verstärktes az 'ich5, und zwar verstärkt
durch die Anfügung der enklitischen Kasusform des U/ePronomens.
Wegen der Häufung von Pronominalformen zum Zweck der Hervor-
hebung sei auf lat. meus mihi, tu tibi, u.s.w. bei Schmalz LatGr.4 671
verwiesen, ferner auf Thurneysens Fassung des lat. tüte bei
Sommer Hb. 145. Am genauesten aber scheint mir das west-
fälische ilclcemi2) zu entsprechen, das ich seinerzeit in MünsterW.
oft genug im Sinn eines hervorgehobenen 'ich5 oder auch eines
Was mich betrifft’ gehört zu haben glaube.3)
37 a. Da 'ich5 nicht nur durch az, den Casus rectus,
sondern auch durch man, den Casus obliquus, zum Ausdruck
kommt, s. § 34, so würden wir uns auch über das Auftreten
eines man0m neben und im Sinn von az0m nicht verwundern
dürfen. Vielleicht ist so das in § 3 erwähnte mpl. MNM
Z. 21, 25 der Rajablnschrift zu deuten.
38. Neben den Schreibungen ap m und an mn m (oder an
mn n m) für az0m ist auch noch eine dritte denkbar: azm oder
azn m, und hier wieder kann das z mit dem langen oder auch
mit dem verkürzten, dem mit d gleichen z geschrieben sein. In
dem II.Text (§ 27) findet sich nun zweimal der Satz: X bit4) apar-
tar liom 'hac 'to draxt asurik, 113. 9 f. und 5 f., wo das notwendige
liom vergessen ist; d. i. Cfch bin dir lange überlegen, o assyrischer
Baum’. Die Bedeutung der Sätze scheint mir ganz unzweifelhaft,
und es ist mir nicht verständlich, wie sie Blochet so sehr ver-
schieden übersetzen konnte, einmal (5 f.) durch: 'mes oeuvres sont
superieures aux tiennes, 6 arbre!’ und (9 f.) 'autre chose encore
par laquelle je te suis superieure5.
Das Wort X an der Spitze der Sätze ist Zeile 4 adn n m, Zeile 9
a ddn n m geschrieben. Die letztere Zwischengruppe stellt sonst
aZah-0m dar, d. i. 'daun mir5 (in den TurfänTexten ’YGVM, M 1a.
193). Das paßt keinesfalls; adak widerstrebt dem Sinn, und
6 Das verbundene p meint z wie oft. — 2) D. i. 'ich mir’.
') Herr Prof. JosTES-MünsterW. hat mir die Richtigkeit meiner Er-
innerung brieflich bestätigt. (Korr. No.) — 4) S. § 38 a.
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das Pron. der 1. Pers. Sing, zu bezeichnen hat) az -f- m meinen.
Und diese Verbindung finde ich auch in lautgerechter1) Schreibung
in ap m des § 1, das ebenso wie an mn m zu PV. 18. 7 (s. § 36)
anstatt des Cas. obl., also wie sonst man gebraucht ist. Ich lese
as0m und sehe darin ein verstärktes az 'ich5, und zwar verstärkt
durch die Anfügung der enklitischen Kasusform des U/ePronomens.
Wegen der Häufung von Pronominalformen zum Zweck der Hervor-
hebung sei auf lat. meus mihi, tu tibi, u.s.w. bei Schmalz LatGr.4 671
verwiesen, ferner auf Thurneysens Fassung des lat. tüte bei
Sommer Hb. 145. Am genauesten aber scheint mir das west-
fälische ilclcemi2) zu entsprechen, das ich seinerzeit in MünsterW.
oft genug im Sinn eines hervorgehobenen 'ich5 oder auch eines
Was mich betrifft’ gehört zu haben glaube.3)
37 a. Da 'ich5 nicht nur durch az, den Casus rectus,
sondern auch durch man, den Casus obliquus, zum Ausdruck
kommt, s. § 34, so würden wir uns auch über das Auftreten
eines man0m neben und im Sinn von az0m nicht verwundern
dürfen. Vielleicht ist so das in § 3 erwähnte mpl. MNM
Z. 21, 25 der Rajablnschrift zu deuten.
38. Neben den Schreibungen ap m und an mn m (oder an
mn n m) für az0m ist auch noch eine dritte denkbar: azm oder
azn m, und hier wieder kann das z mit dem langen oder auch
mit dem verkürzten, dem mit d gleichen z geschrieben sein. In
dem II.Text (§ 27) findet sich nun zweimal der Satz: X bit4) apar-
tar liom 'hac 'to draxt asurik, 113. 9 f. und 5 f., wo das notwendige
liom vergessen ist; d. i. Cfch bin dir lange überlegen, o assyrischer
Baum’. Die Bedeutung der Sätze scheint mir ganz unzweifelhaft,
und es ist mir nicht verständlich, wie sie Blochet so sehr ver-
schieden übersetzen konnte, einmal (5 f.) durch: 'mes oeuvres sont
superieures aux tiennes, 6 arbre!’ und (9 f.) 'autre chose encore
par laquelle je te suis superieure5.
Das Wort X an der Spitze der Sätze ist Zeile 4 adn n m, Zeile 9
a ddn n m geschrieben. Die letztere Zwischengruppe stellt sonst
aZah-0m dar, d. i. 'daun mir5 (in den TurfänTexten ’YGVM, M 1a.
193). Das paßt keinesfalls; adak widerstrebt dem Sinn, und
6 Das verbundene p meint z wie oft. — 2) D. i. 'ich mir’.
') Herr Prof. JosTES-MünsterW. hat mir die Richtigkeit meiner Er-
innerung brieflich bestätigt. (Korr. No.) — 4) S. § 38 a.
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