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Ritter, Gerhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 7. Abhandlung): Studien zur Spätscholastik, 2: Via antiqua und via moderna auf den deutschen Universitäten des XV. Jahrhunderts — Heidelberg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.38041#0038
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Gerhard Ritter: Studien zur Spätscholastik. II.

liehen Denkens von seinen sachlichen Inhalten, die seit dem ersten
Auftreten des Okkamismus immer von neuem Widerspruch her-
vorrief.
Damit dürfen wir die Untersuchung der scholastischen Partei-
verhältnisse auf französischem Boden abschließen. Der Kern des
in Frage stehenden Gegensatzes hat sich uns während des ganzen
betrachteten Zeitraumes wesentlich unverändert gezeigt: es ist
primär ein Streit um die erkenntnistheoretische Grundlage aller
wissenschaftlichen Arbeit. Was diesem Streit seine Schärfe gibt,
ist weniger das Universalienproblem an sich, dessen Bedeutung seit
dem Auftreten der großen theologischen Systeme und Kämpfe des
13. Jahrhunderts hinter zahlreichen neuen Problemstellungen zu-
rückgetreten war — es ist vielmehr die grundsätzliche Frage nach
der Tragweite der „natürlichen“ Erkenntnis in Metaphysik und
Theologie. Die Möglichkeit metaphysischer Erkenntnis glauben die
Gegner des Okkamismus durch die „nominalistische“ Lehre bedroht.
Es wird die Frage sein, ob die Verhältnisse in Deutschland
ähnlich lagen.
 
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