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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 2. Abhandlung): Die griechische Tefnutlegende — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38043#0022
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22

R. Reitzenstein :

Kol. VIII,

Kol. IX

da deine Reise viele Tage machst. Ich will sie dich in zwanzig1
Tagen machen lassen., Da lachte sie, indem sie sagte: Weshalb
hast du das nicht von Anfang an gesagt? — Seine Stimme ebenso.
Die kleinen Fabeln. — Es öffnete der kleine Hundsaffe [seinen]
Mund. Er sprach, indem er sagte: Wohlan! Höre die Geschichte,
welche zwei Schakalen begegnete. Es waren nämlich zwei Scha-
kale in der Wüste, welche sehr befreundet wraren, so daß sie
eifersüchtig waren, [indem einer mm] andern sagte: Wirst du etwa
gehen und mit einem andern Freundschaft schließen? Und nicht
[verließ] ein Schakal den andern, indem sie tranken und aßen
[miteinander j zuzweit.zu ihnen, indem sie sich abkühlten
unter dem Wipfel eines Wüstenbaumes. Da sahen sie [einen]
wüten[den Löwen], der auf Beute ausging, wie er auf sie zurannte.
Da blieben sie stehen 'fand wagten nicht zu] fliehen. Da holte der
Löwe die beiden Schakale ein. Er sagte: Wahrlich, [eure Glieder]
sind alt geworden. Seht ihr nicht, wie ich auf euch zukomme?
Warum flieht ihr nicht vor mir? Da sagten sie: In Wahrheit,
unser Herr, wir sahen dich in Wut. Da überlegten wir, daß wir
nicht vor dir fliehen wollten. Wenn du uns einholst, so ist es
besser, daß du uns frißt, wenn unsere Kraft noch auf uns ist,
ohne daß wir Not gelitten haben, als daß du uns ermüdet verzehrst.
Kol. VIII (unterer Rand, Lond. fr. 8a), au VII schließend,
bietet nur zwei Zeilenenden. Der griechische Text war viel aus-
führlicher als der demotische, denn erst gegen Mitte der Kol. IX
begann die im Demot. XVII anhebende Fabel von dem Löwen,
der den Menschen noch nicht kennt, alle Tiere, die er geschädigt
findet, nach dem Täter fragt (zuletzt einen anderen Löwen) und
immer hört: der Mensch hat das getan.
Kol. IX (unterer Rand, Lond. fr. 8b, anschließend): ύττό Εύλου
— πορίζειν και [έρωτα αυτόν ό]ιά τί και σοι γε[γονε κακόν; τίς σε
ου]τω κατά[κεισθ·αι εποίησεν;] ό όέ έτερος λέ[ ων λέγει1 ά'νθ]ρωιτος.
σεαυτόν α[πό του άνθρ]ώττου φύλαίΕον, από (τούτου) [ τού γ |ενους
σεαυτόν τηρεί, λόγιμον (Pap. λοιμον, verb. Cr ) £ψόν εστιν.
Dem. XVII, 33: Da traf er einen Löwen, der zwischen einem
Wüstenbaum [(so) eingeklemmt war], daß das Holz über seiner
Tatze geschlossen war, indem er sehr [traurig] war, da er nicht
weglaufen konnte. Da sagte ihm der Löwe: Wie kommst du in
diese schlimme [Lage], in der du bist? Wer hat dir das getan?

So auch der demotische Text nach der verbesserten Lesung von Sp.
 
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