Metadaten

Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 3. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 5 — Heidelberg, 1923

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38044#0014
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
14

Christian Bartholomae.

mutung, es könne mit rnperl. MNV’N manöän gemeint sein, sich
als richtig erweisen sollte, so läge auch hierin ein Beweis gegen
die Lesung von -YN mit -eän.
12. Ich sehe einstweilen keinen Anlaß, von meiner (und
5 anderer) Lesung der turf. YN-Plurale mit -m zugunsten der von
Lümmel mit -eän abzugehen, wenn ich schon die Möglichkeit einer
solchen Bildung nicht in Abrede stelle. Aber -eän würde in den
TurfänTexten YT’N geschrieben sein. Durch np. mahiyän 'Monate’
(neben mp. mäh[aky) und np. saliyän 'Jahre’ (neben mp. sälfak)2),
io auf die sich Salemann GIrPh. Ja. 284 bezieht — s. auch Horn
GIrPh. 1 b. 46, 105 — ward die zeichenwidrige Lesung daheän für
DHYN nicht gerechtfertigt (vgl. § 15), und ebensowenig durch
den Hinweis auf den armenischen Nominalausgang -ean, s. Salemann
ebd. Ich leugne nicht, daß er aus dem Iranischen stammt; aber
io es ist keineswegs notwendig, zu seiner Erklärung ein nirgendwe
bezeugtes -eän vorauszusetzen, es kann doch ebensowehl auf -lim
beruhen; vgl. sean, GSg., neben siun — gr. kiujv, LW. sean — mpB.
ziyän, uswl, s. Brugmann Grdr.2 1. 95.
13. Als lebendiges Suffix dient arm. -ean zur Bildung von
20 Adjektiven der Zugehörigkeit, insbesondere aus Eigennamen, und
vor allem von Patronymiken; vgl. Hübschmann IE. 16. 382 f.,
Meillet AltarmElementarb. 35. Es entspricht mitteliranischem
-iian, das als Singularausgang altes -iianah3), als Pluralausgang
altes -iianäm fortsetzt. Ein vstaspean 'Hystaspide’ kann ins Alt-
25 Iranische übertragen, *uistäspiianäm sein, d. i. Gen. Plur. des mit idg.
io-, iio- gebildeten Patronymikums, vgl. apers. haxämanisiya-, jAwr.
naotairya- und Brugmann a. 0. 2a. 603, oder aber *uistaspiiarah,
Nom. Sing, des mit idg. (i)iono- geformten Patronymikums, vgl. jAw.
naotairyäna-; s. noch unten. Wegen der Bildung dieses Worts sei
30 bemerkt, daß ich in ihr eine Verschmelzung des patronymischen
Ausgangs ar. (i)ia- — man beachte das gleichwertige jAwr. naotairya-,
s. oben — mit dem ebenfalls pafronymischen ana- erkenne, s. jAwn

0 mpB. mähciJcan, Plural, steht GrBd.Jö’5.1, geschrieben (mit der Maske)
b dn ak an. Vgl. ferner das nbal. LW. mala.
35 2) sälaJc steht zB. PahlT. 3.14, WZKM. 20. 265, Z. 7 und. mit der Maske
dan t geschrieben, Kn. IS, Bd. 33. 9, 75. 12.
8) Oder auch -ijänis, s. unten.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften